Rheinische Post Langenfeld

Unbekannte zerstören Bienenhote­l in Baumberg

- VON D. SCHMIDT-ELMENDORFF

Der Projektini­tiator, der Verein Landschaft­sschutz, hat eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt.

BAUMBERG „Hirnlos“, „bekloppt“, „armselig“, „Vollidiote­n, „Armleuchte­r“– die Besucher des Internetfo­rums Monheimer Urgesteine sind sich einig in ihrem Zorn über die unbekannte­n Täter, die am Silvestert­ag das Bienenhote­l am Baumberger Rheinufer zerstört haben. Laut ihren Beobachtun­gen liegt die Tatzeit zwischen 16 und 23.15 Uhr. „Wir sind stinksauer“, sagt auch Josef Lambertz, Vorsitzend­er des Vereins Landschaft­sschutz in Monheim, der das Projekt initiiert und finanziert hat. „Da haben wir viel Arbeit und Geld reingestec­kt und die Vereinskas­se geplündert.“7000 Euro habe das Baumberger Insektenho­tel gekostet.

„Der Schaden ist erheblich“, bestätigt der Imker Detlev Garn, der das Projekt damals im Auftrag der Ortsgruppe Monheim des Nabu fachlich begleitet hat. Mit roher Gewalt und unter Zuhilfenah­me von Werkzeugen hätten die unbekannte­n Täter das Gebäude auseinande­rgenommen, sagt Lambertz. „Die Rückwand ist weggerisse­n und die einzelnen Module, in denen die angebohrte­n Baumscheib­en oder Bambushalm­e stecken, lagen verstreut herum“, so Garn. Lambertz fürchtet, dass viele der Jungbienen die sehr nasse Silvestern­acht nicht überlebt haben.

Den Korpus des Hotels hatte die Firma Neuko gezimmert, die auch den Rohbau der anderen Bienenhote­ls im Marienburg­park und am Naturlehrp­fad im Freizeitpa­rk Rheinbogen errichtet hatte. Die Module, die dann von Pfadfinder­gruppen mit Nistmateri­al befüllt worden wa- ren, wurden in Behinderte­nwerkstätt­en in Velbert gefertigt. „100 Arbeitsstu­nden steckten in dem Projekt“, sagt Garn. Erst im März 2017 war das Bienenhote­l am Ende des Deichwegs am Rheinwande­rweg aufgestell­t worden.

„Für das Projekt haben wir die Vereinskas­se ge

plündert.“

Josef Lambertz

Verein Landschaft­sschutz in Monheim

Eigentlich sollten in diesem März gut 5000 Jungbienen aus ihren Kinderstub­en aufbrechen. Um wenigstens einen Teil der Brut zu retten, hat Garn die herumliege­nden Scheiben eingesamme­lt, um sie in den nächsten Wochen trocken zu lagern. Als Lagerstätt­e dient ihm das an die städtische­n Fläche angrenzend­e Gelände, das er zur Umsetzung eines Naturschut­zprojektes gepachtet hat.

Natürlich hat der Nabu als Kooperatio­nspartner des Projektes bei der Polizei Anzeige wegen Sachbeschä­digung erstattet. Der Verein Landschaft­sschutz hat eine Belohnung von 500 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der Täter führen. „Beim nächsten Ortsgruppe­ntreffen am 15. Januar wollen wir überlegen, wie wir das Hotel finanziell und technisch bis zum Frühjahr wieder in Betrieb nehmen können“, sagt Frank Gennes, Stadtbeauf­tragter des Nabu. Auch über etwaige Sicherheit­svorkehrun­gen müsse man nachdenken. „Nur Abreißen kommt für uns nicht in Frage“, betont er.

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FOTO: LYDIA SCHWAMBORN-WEISS In Begleitung der Betreuer und Erzieher ziehen die kleinen und großen Königinnen und Könige der Pfarrei am 6. Januar und der OGS Lottenschu­le am 8. und 9. Januar von Haus zu Haus.
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FOTO: STERZINGER. Das zerstörte Bienenhote­l am Rheinufer. Viele der Module mit den Nisthöhen sind herausgeri­ssen

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