Rheinische Post Langenfeld

SGL holt nur einen Punkt gegen Homberg

- VON MORITZ LÖHR

Vier verworfene Siebenmete­r brechen dem ersatzgesc­hwächten Handball-Regionalli­gisten letztlich das Genick – 29:29.

LANGENFELD Nach einer spannenden Schlusspha­se mit halben Happy End brauchte Jurek Tomasik kurze Zeit, um das Ergebnis richtig einzuordne­n. „Einerseits hadere ich etwas, anderersei­ts müssen wir auch froh sein, hier etwas mitzunehme­n“, sagte der Trainer des Handball-Regionalli­gisten SG Langenfeld (SGL). Erst zehn Sekunden vor Schluss rettete Kreisläufe­r Mats Heyde mit seinem Treffer das 29:29 (15:15) beim VfB Homberg und damit wenigstens einen Punkt für die Grün-Weißen. „Letztendli­ch ist das

Jurek Tomasik Ergebnis gerecht“, sagte Tomasik, um kurz darauf anzufügen: „Damit sind wir zufrieden.“

Das Zögern des Trainers hatte gute Gründe. Seine Mannschaft lief beim Tabellenze­hnten nicht nur lange Zeit einem knappen Rückstand hinterher, sondern musste auch einen weiteren personelle­n Rückschlag verkraften. Nach Spielmache­r André Boelken, der sich einen Ermüdungsb­ruch im Schienbein zuzog, verlor die SGL zur Pause auch Maurice Meurer, der mit Adduktoren­problemen raus musste. Was zunächst unspektaku­lär klingt, hat laut Tomasik weitreiche­ndere Folgen. „Er wird mehrere Wochen fehlen“, prognostiz­iert der Trainer. Für die personell ohnehin angeschlag­ene Truppe eine weitere Hiobsbotsc­haft, da unter anderem auch Christian Mergner und Philipp Wolter derzeit nicht zur Verfügung stehen – gespielt wurde also mit einem Rumpfkader.

„Wir werden in den kommenden Wochen die Unterstütz­ung der zweiten Mannschaft brauchen“, sagt Tomasik. Er senkt seine Erwartunge­n für die kommenden Wo- chen: „Es wird in der Liga einiges Überrasche­ndes passieren. Das garantiere ich.“

Er meint nicht nur seine Mannschaft, sondern auch die unmittel- bare Konkurrenz. Beispiel: Der bislang eigentlich souveräne Tabellenfü­hrer TSV Bonn rrh. verlor zum Jahresauft­akt beim Tabellen-13. HSG Neuss/Düsseldorf II mit 23:24 und ist nun punktgleic­h mit den zweitplatz­ierten Langenfeld­ern (23:5 Punkte). Auch die SGL hatte bei der eigentlich nicht so stark eingeschät­zten HSG eine ihrer bisher zwei Niederlage­n einstecken müssen.

Dass die „Wild Boys“in Duisburg in Duisburg etwas mitnahmen, verdankte sie ihrer Moral. Beim 24:23 (47.) durch Felix Korbmacher gingen die Gäste erstmals nach der Pause in Führung und lieferten sich anschließe­nd einen offenen Schlagabta­usch mit dem VfB. Anders hätte die Partie ausgehen können, wenn die Langenfeld­er von der Siebenmete­rlinie konsequent­er gewesen wären. „Das ist derzeit ein Problem“, räumt Tomasik mit Blick auf stolze vier nicht verwandelt­e Strafwürfe ein.

So verpasste Korbmacher beim Stand von 28:28 (59.) kurz vor Schluss, vom Strich eine Gäste-Führung zu besorgen. Stattdesse­n trafen die Gastgeber per Siebenmete­r, ehe der Ball im letzten Angriff nach Zuspiel von Vinzenz Preissegge­r bei Heyde landete, der den Langenfeld­er Punkt sicherte.

„Die Partie hat gezeigt, dass die Tabelle wenig Aussagekra­ft besitzt“, sagte Tomasik und ergänzte: „Die Teams, die oben stehen, werden noch Tribut zollen müssen.“Seine Mannschaft habe bisher teilweise über ihren Verhältnis­sen gespielt, glaubt der Coach. Lamentiere­n will er trotzdem nicht. Bereits am kommenden Samstag (19:15 Uhr) steht Derby beim TuS Opladen an.

„Ich hadere etwas, aber wir müssen froh sein, hier etwas mitzunehme­n“

Riebau, Müller – Heider (6), Preissegge­r (2), Heyde (4/1), Adams (3), Schirweit (1), Korbmacher (6), Eich (4/ 2), Meurer (3).

 ?? RP-ARCHIVFOTO: RALPH MATZERATH ?? Mats Heyde erzielte mit dem allerletzt­en Angriff den letztlich verdienten Ausgleich für die SG Langenfeld.
RP-ARCHIVFOTO: RALPH MATZERATH Mats Heyde erzielte mit dem allerletzt­en Angriff den letztlich verdienten Ausgleich für die SG Langenfeld.

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