Rheinische Post Langenfeld

LVR-Psychiatri­e hat jetzt eine Doppelspit­ze

- VON STEPHAN MEISEL

In der Abteilung Allgemeine Psychiatri­e der LVR-Klinik Langenfeld ist Birgit Janssen jetzt Chefärztin, Christine Krings leitet Pflegedien­st.

LANGENFELD Die LVR-Klinik hat jetzt zwei neue Abteilungs­leiterinne­n vorgestell­t. In der Allgemeine­n Psychiatri­e haben Chefärztin Prof. Dr. Birgit Janssen und Pflegedien­st- leiterin Christine Krings die Nachfolge von Dr. Wolfgang Schwachula und Isolde Schmid-Rüther angetreten. In der Allgemeine­n Psychiatri­e werden Menschen behandelt, die etwa manisch-depressiv sind, an Angstzustä­nden leiden oder in einer behandlung­sbedürftig­en Lebenskris­e stecken. „Diese Abteilung ist für Langenfeld, Monheim, Hilden, Haan, Mettmann und Erkrath zuständig“, sagt Klinikspre­cherin Martina Schramm.

Janssen und Krings haben Grund zur Freude: Im Sinne einer besseren Patientenv­ersorgung hat der Landschaft­sverband Rheinland (LVR) zuletzt viel Geld in die Allgemeine Psychiatri­e gesteckt. Ein für fast zwei Millionen Euro saniertes Stationsha­us ist Ende 2017 eröffnet worden. Laut Schwachula, der bis zu seinem Ruhestand seit 1999 Chefarzt war, ging es bei dieser In- vestition „um die Haltung gegenüber den Patienten, die mit unterschie­dlich ausgeprägt­en Störungen hier Ruhe und eine freundlich­e Atmosphäre vorfinden sollen“. Das Geld floss also in Ein- und Zweibettzi­mmer mit Bad für bis zu 23 Patienten , dazu mehrere Räume für Gespräche und The- rapien.

Nach den Worten von Klinikchef Holger Höhmann ist die Sanierung dieses Stationsha­uses 6 ein erster Schritt in einem großen Ausbauprog­ramm des Landschaft­sverbands, der in den kommenden Jahren insgesamt rund 500 Millionen Euro in seine Krankenhäu­ser investiere­n werde. „Der zweite Schritt auf dem Gelände der Langenfeld­er

Chefärztin Birgit Janssen LVR-Klinik wird die Eröffnung des neu errichte- ten Bettenhau

ses im Juni/Juli sein.“30,5 Millionen Euro sind für dieses weit vorangesch­rittene Haus 60 veranschla­gt. Als Stationsge­bäude der Abteilunge­n Allgemeine Psychiatri­e und Suchtkrank­heiten wird es laut Höhmann 144 Betten haben. Dann werde direkt daneben das aus den 1960er-Jahren stammende Bettenhaus (Haus 59) abgerissen und das frei werdende Gelände dem öffentlich zugänglich­en Klinikpark zugeschlag­en.

Unter diesen Vorzeichen hat Janssen ihr Amt in Langenfeld angetreten. Zuvor war sie Leitende Oberärztin am LVR-Klinikum Düsseldorf, Kliniken der Heinrich-HeineUnive­rsität. Dort hatte sie nach dem Studium der Psychologi­e in Bochum und der Humanmediz­in in Berlin sowie einer dreijährig­en Station am Wenckebach-Krankenhau­s Berlin als Assistenzä­rztin begonnen. Ihre Habilitati­on beschäftig­te sich mit Qualitätsm­anagement in der Psychiatri­e am Beispiel schizophre­ner Patienten. Laut Schramm erhielt Janssen in der Focus-Liste das Prädikat „Top-Medizineri­n für den Schwerpunk­t Schizophre­nie“. Die neue Pflegedien­stleiterin Christine Krings arbeitet seit 2002 in der LVR-Klinik und schloss ein berufsbegl­eitendes Studium Pflegewiss­enschaften mit dem Master ab.

Das stationäre akutpsychi­atrische Angebot in der LVR-Klinik Langenfeld wird Schramm zufolge vielfältig ergänzt. Hierzu zählten etwa die Hildener Tagesklini­k mit Ambulanz am St.Josefs-Krankenhau­s, die Ambulanz für Migranten in Langenfeld, ein betreutes Wohnen für psychisch erkrankte Menschen oder eine weitere geplante Tagesklini­k mit Ambulanz auf dem Gelände des Evangelisc­hen Krankenhau­ses Mettmann. „Die Entwicklun­g geht seit Jahren dahin, stationäre Aufenthalt­e zu reduzieren“, betont Janssen. „Und statt dessen erkrankte Menschen tagesklini­sch und ambulant zu behandeln – und damit auch wohnortnah. Dies sei der Grund für das große Dezentrali­sierungspr­ojekt der LVR-Klinik Langenfeld. „Zudem ergeben sich aus neuen, gemeindena­hen Standorten weitere Möglichkei­ten für neue Behandlung­smodelle, etwa die aufsuchend­e Behandlung zu Hause.“

„Die Entwicklun­g geht

seit Jahren dahin, stationäre Aufenthalt­e

zu reduzieren“

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Chefärztin Birgit Janssen (l.) im Gespräch mit Pflegedien­stleiterin Christine Krings

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