Rheinische Post Langenfeld

Mädchen nehmen die Kelle in die Hand

- VON PETRA CZYPEREK

Langenfeld­er und Monheimer Schüler können sich jetzt für Kurzprakti­ka zum „Boys’ and Girls’ Day“anmelden.

LANGENFELD/MONHEIM Zwar gehen bis zum „Girls’ and Boys’ Day“am Donnerstag, 26. April, noch zweieinhal­b Monate ins Land, doch viele Angebote für den Berufsschn­uppertag sind in Langenfeld und Monheim bereits ausgebucht. So auch die beim Malteser-Hilfsdiens­t, bei der Feuerwehr oder beim BayerKonze­rn. „Die Mädchen sind da meistens etwas schneller als die Jungen“, stellt Diana Skrotzki, Gleichstel­lungsbeauf­tragte im Langenfeld­er Rathaus fest. „Doch wenn es losgeht, sind immer alle Plätze vergeben.“Beim bundesweit­en Girls’ and Boys’ Day können Schüler Einblicke in Berufe bekommen, die sie sonst nur selten in Betracht ziehen. In erster Linie bieten technische Unternehme­n für Mädchen und Kitas oder Pflegeheim­e für Jungen Plätze an. In der Praxis erleben die Teilnehmer, wie spannend die Arbeit sein kann.

Sehr gefragt seien die Angebote für Mädchen im Gartenbau, freut sich der Langenfeld­er Betriebsho­fleiter Patrick Sahm. „Wir machen seit vielen Jahren mit. Die Schülerinn­en haben da schon Lust drauf und sind ganz engagiert.“Erfahrene Kollgen nehmen die Jugendlich­en mit in den Freizeitpa­rk. Dort bekommen sie „eine Kelle in die Hand, um selber Geranien, Begonien oder Stiefmütte­rchen in die Beete zu setzen“. Nach der Arbeit an der frischen Luft, essen sie mittags gemeinsam mit Diana Skrotzki im Rathaus, bevor sie noch mal rausfahren. „Zum Abschluss um 15 Uhr gibt es ein Zertifikat“, sagt die Gleichstel­lungsbeauf­tragte. Freie Plätze hat in Langenfeld unter anderem die Müllabfuhr. „Das ist wirklich spannend“, sagt Diana Skrotzki. „Die Mädchen fahren mit einem Kollgen auf dem Kehrwagen die Straße entlang und leeren Abfallbehä­lter.“In der Abteilung Straßenbau besteht am 26. April noch die Möglichkei­t, Pflasterst­eine zu verlegen. Wer einmal das Kanalsyste­m tief unter der Stadt erkunden will, meldet sich im Tiefbauamt an. „Wann hat man sonst die Gelegenhei­t, das zu erleben?“, wirbt Skrotzki um Teilnehme-

Diana Skrotzki rinnen. Freie Plätze für Mädchen hat auch das Unternehme­n Nox Nachtexpre­ss an der Katzbergst­raße in Langenfeld. Die Logistikfi­rma liefert eilig benötigte Waren bis zum nächsten Morgen.

Für Jungen gibt es in Langenfeld und Monheim viele Tagesprakt­ika in den Kindertage­sstätten. „Dort haben wir den größten Frauenüber­hang“, sagt Diana Skrotzki. Die Schüler könnten den Erziehern nicht nur über die Schulter gucken, sondern auch mit den Kindern spielen und bei allen Aktivitäte­n mitmachen. Ausgebucht sind hingegen die Plätze im Monheimer Alloheim. Dort bekommen die teilnehmen­den Jungen Einblicke in die Berufe Altenpfleg­er oder Ergotherap­eut. Die Angebote von Firmen im Girls‘- and-Boys‘-Day-Radar werden fortlaufen­d ergänzt und aktualisie­rt. Folglich können in den folgenden Tagen noch weitere eingestell­t werden. Es lohnt sich auch, in den Nachbarstä­dten zu gucken. Eine Bewerbung ist nicht an die Heimatgeme­inde gebunden. So finden Jungen für die Berufserku­ndung zum Hausmann im evangelisc­hen Gemeindeze­ntrum Düsseldorf-Wersten den „Haushaltsp­arcour“. Dort lernen sie – ähnlich wie beim Überlebens­training – grundlegen­de Fähigkeite­n, um später alleine zu wohnen. Dazu gehören Wäschepfle­ge, Kochen, Putzen. „Durch unser Training haben die Teilnehmer die Chance, alleine zu überleben“, sagen die Veranstalt­er mit einem Augenzwink­ern.

„Die Mädchen sind oft etwas schneller als die Jungen“ Gleichstel­lungsbeauf­tragte der Stadt

Langenfeld

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