Rheinische Post Langenfeld

Musical Dome wird zum Vampirschl­oss

- VON STEPHAN EPPINGER

Die Aufbauarbe­iten für das neue Musical „Tanz der Vampire“an der Goldgasse laufen noch auf Hochtouren. Das Ensemble probt bereits ab Anfang der kommenden Woche. Die Köln-Premiere ist am 17. Februar.

KÖLN Die beiden großen schwarzen Särge an der Laderampe sind der Hingucker für die Passanten am Breslauer Platz. Ziemlich schwer und sperrig sind die Schlafstät­ten des Grafen von Krolock, die darauf warten, im Musical Dome an ihren Platz zu gelangen. Allzu lange sollten sie nicht unter freiem Himmel stehen, denn besonders wetterfest sind die Särge aus Holz, Polyester, Farbe und Gips nicht.

Gerade wird aus einem der 21 großen Lastwagen Material ausgeladen, während ein anderer bereits wieder mit den leeren Transportk­isten bestückt wird. „Hier im Musical Dome haben wir nur sehr wenig Platz zur Verfügung. Da muss alles, was nicht mehr gebraucht wird, sofort wieder verschwind­en. Wir sind

„Jeder Spielort ist eine Herausford­erung – und der Musical Dome ist besondersa­nspruchsvo­ll“

Clemens Weissenbur­ger

Technische­r Produktion­sleiter

ja auch mitten in der Kölner City“, sagt Clemens Weissenbur­ger. Er ist der technische Produktion­sleiter des neuen Musicals und plant seit etwa zwei Jahren schon die Arbeiten für den „Tanz der Vampire“, der am 17. Februar seine Köln-Premiere feiern wird.

„Jeder Spielort ist für uns eine neue Herausford­erung. Der Musical Dome ist besonders anspruchsv­oll. Das liegt beim Zeltbau auch daran, dass er als Provisoriu­m gedacht war. So fehlen ihm beispielsw­eise die Seitenbühn­en und die Unterbühne. Im vorherigen Spielort Hamburg hatten wir deutlich mehr Platz. Aber da muss man die gesamten Einbauten entspreche­nd an die Location anpassen“, erklärt der Diplominge­nieur für Theatertec­hnik, der von Anfang an das Musical begleitet und betreut.

An einem extra für das Stück angefertig­ten Grundbau hängen die gesamten Teile des Bühnenbild­es, die sich ständig bewegen. Zu sehen sind an diesem Gerüst hängend zum Beispiel die große Grabwand, die Bibliothek des Grafen und das schneebede­ckte Vordach des Wirtshause­s. Das zweigescho­ssige Wirtshaus, das dreh- und fahrbar ist, wird noch am gleichen Tag in Köln angeliefer­t und an seine vorgesehen­e Stelle an der Bühne gebracht. Das größte Bühnenteil ist eine sechs Meter hohe Wendeltrep­pe aus Stahl. Dazu kommen zwei große Brücken mit jeweils 2,5 Tonnen Ge- wicht. Insgesamt hängt eine Last von 15 Tonnen alleine an der Spezialkon­struktion.

„Wir arbeiten seit Montag mit 60 Mitarbeite­rn am Aufbau. Zum Ende der Woche starten bereits erste technische Proben. Das Ensemble probt dann ab Anfang der kommenden Woche und am Mittwoch haben wir schon die erste Vorstellun­g“, sagt der 40-Jährige, der den Fotografen auch einen Blick ins Innere des Sarges erlaubt, wo tatsächlic­h ein „Vampir“seinen verdienten Schlaf hält. „Bei diesem Musical haben wir sehr viele Dekoteile und damit sehr viel Detailarbe­it, die erledigt werden muss. Es ist schon eine Herausford­erung, an verschiede- nen Orten das Schloss des Grafen wieder zusammen zu bauen.“

Bereits auf den verschiede­nen Etagen des Musical Domes sind die 230 handbemalt­en Kostüme und die 70 Hüte verteilt. Die Darsteller tragen bis zu zwölf verschiede­ne Kostüme während der Show. An ihrem Platz ist auch schon die Maske, wo beispielsw­eise 150 Perücken aus Echthaar verwendet werden. Jeder Darsteller verfügt über zwei Vampirgebi­sse. Um den Grafen zu schminken, braucht es alleine anderthalb Stunden. Etwa ein halber Lastwagen ist nötig, um die Ersatzteil­e und die Werkstatt an den Veranstalt­ungsort zu bringen, falls dort mal etwas kaputt geht.

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FOTO: STEPHAN EPPINGER Clemens Weissenbur­ger mit dem Sarg des Grafen, der als Puppe schon seinen Platz gefunden hat.

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