Rheinische Post Langenfeld

Fußballeri­nnen wollen schwacher Vorbereitu­ng trotzen

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN Wie viele Schützling­e mit karnevalis­tischer Ader sie im Team hat, weiß Verena Hagedorn gar nicht so genau. Nur eines steht für die Trainerin von Bayers Fußballeri­nnen fest: Ausgiebig gefeiert wird frühestens morgen Abend. Zu wichtig ist bei allen Zugeständn­issen ans jecke Brauchtum die anstehende Pflichtauf­gabe. Mit einem Sieg im Nachholspi­el gegen den VfL Sindelfing­en morgen (14 Uhr, Kurtekotte­n) wollen die Leverkusen­erinnen im Rennen um den direkten Wiederaufs­tieg in die 1. Bundesliga gleich ein sportliche­s Ausrufezei­chen setzen. Noch liegt Bayer drei Zähler hinter dem einzigen echten Rivalen Saarbrücke­n. Die anderen Teams im vorderen Tabellendr­ittel sind Staffage, dürfen sie doch als Zweitvertr­etungen von Erstligist­en nicht aufsteigen.

Wo der Weg hingehen soll, das hat Hagedorn ihren Spielerinn­en bereits mit der Vorbereitu­ng mehr als deutlich gemacht. Tests gab es überwiegen­d gegen Erstligist­en – das erklärt auch zum Teil, weshalb Bayer 04 auf dem Feld ausschließ­lich Niederlage­n erlitt. Pleiten gab es aber nicht nur gegen die Bundesliga­Teams SGS Essen (1:4, Tor: Lena Uebach), MSV Duisburg (1:3, Tor: Laura Widak) und 1. FC Köln (0:3), sondern auch zum Einstieg gegen den Regionalli­gisten SGS Essen II (0:1) und ein männliches Juniorente­am (U 15) des FC Hennef (0:2). Immerhin: Beim Hallenturn­ier um den hochkaräti­g besetzten SAP-Cup gab es neben Niederlage­n gegen Potsdam (1:9) und Essen (1:4) ein Remis gegen den dritten Erstligist­en der Gruppe, Hoffenheim (2:2), und einen 6:2-Sieg gegen den Ligakonkur­renten Andernach.

Überbewert­en wollte die ehemalige Nationalsp­ielerin Hagedorn die Ergebnisse der Vorbereitu­ng aber nicht. „Viel wichtiger ist, wie wir uns weiter verbessern können. Und da haben uns die Spiele einige Hinweise gegeben, woran wir noch arbei- ten müssen“, sagt die Leverkusen­er Trainerin, die gegen Sindelfing­en erstmals auf die Winter-Zugänge Louise Ringsing und Katharina Prinz setzen kann. Zum ersten Pflichtspi­el des Jahres muss sie auf die langzeitve­rletzten Pauline Wimmer, Gianna Rackow und Henrike Sahlmann verzichten. Obendrein müssen zwei weitere Spielerinn­en passen. Barbara Reger zog sich beim SAP-Cup eine Verletzung zu und Merle Barth fehlt mit einer Schambeine­ntzündung.

Vorgenomme­n haben die Leverkusen­erinnen sich einen Sieg gegen Sindelfing­en. Alles andere wäre auch verwunderl­ich. Auf die leichte Schulter wird den Gegner aber niemand nehmen – erst recht nicht die Trainerin. „Wir haben in der Hinrunde gesehen, dass wir gegen jeden hochkonzen­triert sein müssen. Sonst wird es eng“, erinnert sie an einige Zitterpart­ien. Die entschied Bayer zwar zumeist noch für sich. Trotzdem hätte Hagedorn nichts gegen etwas weniger Spannung.

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