Zehntausende bei den Sonntagszügen
KÖLN/NEUSS/DÜSSELDORF (RP) Einen Tag vor Rosenmontag wurde in Köln der Zugweg schon mal ausprobiert: Mehr als 8500 Jecken zogen gestern bei den „Schull- un Veedelszöch“durch die Innenstadt und präsentierten ihre fantasievollen Kostüme. Hunderttausende Besucher feuerten die Karnevalisten trotz wechselhaften Wetters auf der mehr als sieben Kilometer langen Strecke an.
In Neuss feierten gestern mehrere zehntausend Besucher den Kappessonntagszug. Auch Polit-Prominenz war mittendrin dabei. So fuhr Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe an der Seite von Bürgermeister Reiner Breuer auf einem Wagen des Neusser Karnevalsausschusses mit. Gröhe zeigte sich im Kreis der Neusser Karnevalisten nach den mit Blick auf die Debatten um die große Koalition zuletzt ereignisreichen Tagen in Berlin durchaus entspannt. Der Kappessonntagszug sei ein schönes Kontrastprogramm zu den vergangenen Tagen in der Hauptstadt, erklärte er.
Insgesamt 34 Wagen rollten während des Kappessonntagszugs flan- kiert von Fuß- und Musikgruppen sowie Tanzgarden durch Neuss. Knapp 3000 Karnevalisten wirkten laut Jakob Beyen, Vorsitzender des Neusser Karnevalsausschusses, aktiv am Umzug mit. Zu kämpfen hatten die Karnevalisten allerdings mit mehrfachen Regenschauern. Ge- treu dem Motto „De Kappes mit de Pappnas hät Fastelovend im Blot“ließen sie sich das Feiern dadurch aber nicht vermiesen.
Auch in Düsseldorf ist der Sonntag traditionell der Tag der Veedelszüge. Zwei ragen dabei heraus. Einer der größten ist sicher der im Stadtteil Gerresheim. Dort startete man bereits um 11.11 Uhr. Der Zug hatte mehr als 30 Wagen und Fußgruppen und zog mehrere 10.000 Zuschauer an, trotz des in den Morgenstunden eher winterlichen Wetters. Längst mehr als ein Geheimtipp ist der Karnevalszug in Niederkassel. Dort findet im Anschluss an den Umzug das so genannte Tonnenrennen statt, bei der die Tonnenbauern genannten Karnevalisten mit historischen Schubkarren, die mit Bierfässern beladen sind, um die Wette fahren.