Rheinische Post Langenfeld

Hotel und Chalets an den Wasserski-Seen

- VON STEPHAN MEISEL

Ausschussm­ehrheit befürworte­t Pläne von Betreiber Johannes Sühs und Sportcentr­um-Chef Andreas Kliemt.

LANGENFELD Das Sport-und Freizeitze­ntrum Berghausen soll erheblich wachsen. Ein Hotel, eine Ferienhaus­siedlung, eine weitere Wasserski-Seilbahn, ein vergrößert­er Campingpla­tz... Im Planungs- und Umweltauss­chuss waren die Stadtpolit­iker überwiegen­d voll des Lobes für die Vorhaben zweier Investoren, die ihnen der Landschaft­sarchitekt Christian Pott als so genannten Masterplan präsentier­te. CDU, SPD, BGL und FDP beschlosse­n, die hierfür notwendige Änderung des Flächennut­zungsplane­s in die Wege zu leiten. Allein die Grünen, deren Sprecher Dietmar Sonntag den Masterplan als „Desasterpl­an“bezeichnet­e, stimmten dagegen.

Wasserski-Betreiber Johannes Sühs und Andreas Kliemt vom ebenfalls an der Baumberger Straße gelegenen Sportcentr­um hatten den Landschaft­sarchitekt­en beauftragt. „Er hat für uns alles zusammenge­fasst, was wir in den nächsten etwa 20 Jahren vorhaben“, sagte Sühs. Ein Zeitplan nach der erhofften Änderung des Flächennut­zungsplans liege noch nicht vor.

Kliemt möchte das Sportcentr­um, in dem unter anderem Cageball, Badminton und Tennis gespielt wird, um eine weitere Halle und einen Bikepark erweitern. Dazu plant er auf seinem heutigen Parkplatz den Bau eines Hotels mit etwa 140 Betten und Tagungsräu­men sowie einer Tiefgarage. Und wie auf der Grafik zu erkennen ist, möchte

Sport-, Freizeit- und Erholungsz­entrum Langenfeld-Berghausen Kliemt auf dem westlich angrenzend­en Wiesengelä­nde 36 freistehen­de Ferienhäus­er errichten. „Solche Übernachtu­ngsmöglich­keiten direkt an der Wasserskia­nlage sind auch ganz in unserem Sinne“, sagt Sühs. „Unsere Besucher kommen von weit her und es ist immer sehr bedauerlic­h, dass es für einen mehrtägige­n Aufenthalt in direkter Nähe bislang keine Hotelbette­n oder Chalets gibt.“Sühs selber möchte den direkt an den Wasserski-Seen gelegenen Campingpla­tz nach Süden erweitern. „Vordringli­ch ist für uns die fünfte Wasserski-Seilbahn, an der wir schon seit zehn Jahren dran sind.“Außerdem seien für Events von Besuchergr­uppen ein neues Gebäude und weitere Grillhütte­n vorgesehen. Bereits im Bau ist eine Lagerhalle, die aufgeständ­ert über dem Parkplatz errichtet wird, so dass keine Stellplätz­e wegfallen.

Für die CDU bewerteten in der Ausschusss­itzung Dieter Braschoss und Andrea Meybom die Vorhaben sehr positiv. „Die Wasserskia­nlage ist überregion­al von Bedeutung und ein Alleinstel­lungsmerkm­al, mit dem Langenfeld immer positiv in Verbindung gebracht wird“, merkte Meybom an. „Es kommen viele Auswärtige, bei Wettkämpfe­n auch internatio­nales Publikum. Ein Hotel, Ferienchal­ets und weiteren Platz für Camper sehen wir positiv. Allerdings muss nicht alles von jetzt auf gleich umgesetzt werden.“Voll des Lobes waren auch der Sprecher der BGL, Gerold Wenzens („Dieser Masterplan ist eine Sensation!“), FDP und SPD-Ratsherr Stephan Lauber: „Wir müssen aber aufpassen, dass wir das Gelände nicht überfracht­en.“Allein die Grünen mochten die Vorhaben nicht mittragen. „Ein Aushängesc­hild Langenfeld­s ist die Wasserskia­nlage auch jetzt schon“, meinte Dietmar Sonntag. „Das 140Betten-Hotel zieht mindestens 70 Autos zusätzlich dorthin und 36 einzelne Ferienhäus­er müssen auch nicht in die Landschaft gesetzt werden.“

Der städtische Planungsam­tsleiter Stephan Anhalt wies auf bestehende Vorbehalte des Regionalra­ts gegen eine Festlegung eines vergrößert­en Freizeitbe­reichs an der Stadtgrenz­e zu Monheim hin. Dennoch sollen nach dem klaren Beschluss der Parteien zunächst der Flächennut­zungs- und danach der Bebauungsp­lan entspreche­nd geändert werden.

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