Zehn Menschen sterben auf den Straßen
KREIS METTMANN Insgesamt 13.926 gemeldete Unfälle hat die Polizei im Kreis Mettmann für 2017 gezählt. Das sind 356 mehr als im Jahr zuvor. „Alle 38 Minuten passiert im Kreis ein Verkehrsunfall, alle fünf Stunden wird dabei ein Mensch verletzt“, sagte Erster Polizeihauptkommissar Ralf Schefzig, Leiter der Direktion Verkehr, der gestern gemeinsam mit Landrat Thomas Hendele die aktuelle Verkehrsunfallstatistik für den Kreis vorstellte.
In Langenfeld hat die Polizei 188 Unfälle mit verletzten Menschen gezählt; davon wurden 39 Personen schwer verletzt. Im Vergleich zum Vorjahr ist diese Zahl um 22,3 Prozent gesunken. Auch die Zahl der Unfallfluchten hat sich um 12,7 Prozent auf 405 verringert. In Monheim wurden laut Statistik 92 Menschen verletzt, davon 28 schwer. Insgesamt ist die Quote um 12,4 Prozentpunkte gesunken. Bei den Unfallfluchten hat die Polizei eine Verringerung um 3,4 Prozent auf 226 festgestellt.
Kreisweit haben zehn Menschen ihr Leben bei Verkehrsunfällen verloren. In sechs Fällen waren die Opfer über 65 Jahre alt. Gestiegen ist kreisweit die Zahl der Fahrerfluchten. In 2017 wurden 3529 solcher Fälle im Kreis angezeigt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl um 91 Fälle. „Unfallflucht ist kein Kavaliersdelikt“, sagte Leitender Polizeidirektor Manfred Frorath. Die Aufklärungsquote liegt bei rund 60 Prozent liegt.
Fahren unter Alkohol oder Drogen hat ebenfalls zugenommen. Im Jahr 2017 stand bei 136 Verkehrsunfällen mindestens ein Beteiligter unter dem Einfluss von Alkohol. Damit stieg die Anzahl dieser Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr (115) um 18,26 Prozent an. Bei den Unfällen wurden 21 Personen leicht- und 30 Insassen schwer verletzt. Bei 28 Verkehrsunfällen stand mindestens ein Beteiligter unter dem Einfluss von Drogen. Die Dunkelziffer der Drogen- und Alkohol- fahrer ist groß, so die Polizei. Schwerpunktkontrollen werde es auch in diesem Jahr geben. Fast gleich ist die Zahl der Verkehrsunfälle geblieben, bei denen Kinder oder Jugendliche betroffen waren. Bei den jungen Erwachsenen sank die Zahl um 9,52 Prozent.
Zwar sank die Zahl der verunglückten Motorradfahrer um 8,7 Prozent auf absolut 114. Bei Kontrollen wurden 200 Motorradfahrer angehalten, die deutlich zu schnell unterwegs waren. Spitzenreiter war ein Biker, der 114 statt 50 km/h gefahren war. Sorge bereiten der Polizei weiterhin Handynutzer am Steuer. Die Zahlen sind alarmierend: Die Polizei hielt 2536 Autofahrer an.