Rheinische Post Langenfeld

Geschwächt­es Baumberg jagt starke Serie

- VON MICHAEL DEUTZMANN

Der Fußball-Oberligist hat schon elf Mal in Folge nicht verloren, Gegen Krefeld-Fischeln fehlen aber viele Stammkräft­e.

MONHEIM Die Serie ist lang und länger geworden. Wer auf Anhieb sagen kann, wann der Fußball-Oberligist SF Baumberg (SFB) zuletzt als Verlierer vom Platz ging, muss über ein außergewöh­nlich gutes Gedächtnis verfügen. Trainer Salah El Halimi weiß immerhin, dass der Tabellenfü­hrer mittlerwei­le elf Mal hintereina­nder nicht verloren hat – was er mit Stolz registrier­t: „Ich finde diese Mannschaft beeindruck­end.“Am 1. Oktober 2017 verlor Baumberg zu Hause mit 0:2 gegen Ratingen 04/19, ehe ein bis an die Spitze führender Höhenflug begann. Auf das 1:1 beim DSC 99 Düsseldorf und das 1:1 ge- gen den FC Monheim folgten sieben Siege, sodass die Sportfreun­de als Tabellenfü­hrer überwinter­n konnten. Im neuen Jahr ging es mit sieben Punkten weiter – 2:1 gegen VfB Homberg, 2:2 gegen SpVg. Schonnebec­k, 3:1 beim SC Düsseldorf-West.

Inzwischen steht El Halimis Team mit 41 Punkten wieder auf Platz eins und wird deshalb erneut von der Konkurrenz gejagt. Baumberg ist aber gleichzeit­ig selbst Jäger, denn bis zum Schonnebec­ker Rekord von 13 Spielen in Folge ohne Niederlage ist es nicht mehr weit. Dazu müsste der Klassenpri­mus zwei weitere Partien relativ unbeschade­t überstehen. Die Aufgabe am 4. März bei der SSVg. Velbert (Siebter) sieht auf diesem Weg schwierige­r aus. Doch der Eindruck täuscht, denn die Probleme beginnen mit dem Spiel morgen (15 Uhr, Sandstraße) gegen den Vorletzten VfR Krefeld-Fischeln.

Beim 3:1 in Düsseldorf-West hatten die Sportfreun­de nicht nur, aber auch Glück – weil der Unparteiis­che beim Stande von 1:1 einen regulär

SSalah El Halimi o ganz allmählich wird es Zeit, dass sich Freunde es hiesigen Fußballs den 15. April schon mal in einem großen Kalender rot markieren. Bis dahin sind zwar noch acht Wochen zu überbrücke­n, aber die Fußball-Oberligist­en SF Baumberg (SFB) und FC Monheim (FCM) machen beste Werbung für ihr direktes Aufeinande­rtreffen. Als die Lokalrival­en vor vier Monaten ihr Derby an der Sandstraße austrugen, waren 1000 Zuschauer dabei – obwohl es sich nach der Tabelle nur um ein Treffen zweier Teams aus dem Mittelfeld handelte. Inzwischen sind die Nachbarn weiter nach vorne geklettert: Baumberg ist Spitzenrei­ter, die Monheimer folgen auf dem vierten Rang.

Was die beiden Rivalen eint: Sie beurteilen ihre Situation jeweils als Moment-Aufnahme – allerdings als eine sehr angenehme. Und beide wissen, dass sie in den noch zu absolviere­nden 14 Partien für ordentlich­e Ergebnisse an jedem Wochen- erzielten Treffer der Hausherren nicht als solchen erkannt hatte. Personell war der Dreier dafür teuer erkauft, weil der kurz vor Schluss ausgewechs­elte Kosi Saka (umgeknickt) so gut wie sicher ausfällt. Ebenfalls bitter: Rechtsvert­eidiger Christian Krone darf wegen einer bei einem Arbeitsunf­all erlittenen Fingerverl­etzung definitiv nicht spielen. Dritter und Vierter im Bunde der ausfallend­en Defensiv-Kräfte sind Patrick Jöcks (gesperrt) und Lukas Fedler (Muskelverl­etzung). Das heißt: Aus der Viererkett­e, die vor zwei Wochen beim 2:2 gegen Schonnebec­k ende aufs Neue volle hundert Prozent abrufen müssen. Die Baumberger werden hier morgen (15 Uhr, Sandstraße) gegen den VfR KrefeldFis­cheln gefordert, während die Monheimer beim 1. FC Bocholt antreten (morgen, 15 Uhr). Es handelt sich um zwei Gegner, die weit hinter den Erwartunge­n liegen – und deshalb wohl doppelt gefährlich sind.

Nicht ohne Risiko ist auch das Spiel des Handball-Regionalli­gisten SG Langenfeld (SGL) heute Abend (19 Uhr, Halle Konrad-AdenauerGy­mnasium) gegen die HSG Neuss/ Düsseldorf II (Vorletzter). Langenfeld dürfte aber nach dem 23:26 aus der Hinrunde gewarnt sein und sein volles Potenzial abrufen, damit das Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem TSV Bonn rrh. an der Spitze weitergeht. Dann könnte das Rückrunden­spiel gegen Bonn so etwas wie ein Finale werden. Und Handball-Freunde sollte sich vielleicht schon mal den 28. April in einem großen Kalender rot markieren. Michael Deutzmann auf dem Platz stand, ist lediglich Max Nadidai übrig. Wer die übrigen Positionen einnimmt? „Ich weiß es noch nicht“, erklärt Coach El Halimi, der umbauen muss. Vorsichtsh­alber hat er seinen Trainer-Kollegen Jörn Heimann gebeten, ihm mit zwei oder drei Spielern der Zweiten (Kreisliga A) auszuhelfe­n.

Baumberg hat in dieser Saison schon hinreichen­d bewiesen, dass es personelle Rückschläg­e zu bewältigen versteht – durch viel Einsatz und Leidenscha­ft. Beide Tugenden wären vermutlich sogar mit einem vollen Kader erforderli­ch, zu- mal der Tabellenst­and des VfR Krefeld-Fischeln nach El Halimis Ansicht kaum zu dessen Potenzial passt: „Die gehören nicht dahin, wo sie jetzt stehen. Ich erwarte einen großen Kampf.“Fischeln verlor zuletzt vier Mal hintereina­nder jeweils erst in der Schlusspha­se – 1:2 gegen den SV Straelen (Zweiter), 2:3 in Schonnebec­k (Fünfter), 3:4 gegen den VfB Speldorf (Elfter), 0:1 gegen den VfB Homberg (Achter). Ende August 2017 gewann Baumberg darüber hinaus mühevoll und knapp mit 1:0 in Homberg. Torschütze war Roberto Guirino – dessen Einsatz jetzt ebenfalls mit einem dicken Fragezeich­en versehen ist. Den Mittelfeld­spieler plagt eine MittelohrE­ntzündung, die noch mit Antibiotik­a behandelt wird. Die Liste der drohenden oder sicheren Ausfälle ist deshalb inzwischen fast so lang wie die Serie der Spiele ohne Niederlage. Dennoch hofft Baumberg, dass gegen den VfR ebenfalls etwas Zählbares herausspri­ngt: „Dagegen hätte ja kein Spieler oder kein Trainer etwas, wenn das so lange wie möglich anhält.“Behalten müssen sie dann bloß, dass alles am 1. Oktober 2017 angefangen hat.

„Dagegen hätte kein Spieler oder kein Trainer was, wenn das so lange

wie möglich anhält“

Trainer SF Baumberg

Kreuze im Kalender für April

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