Finanzierung von Dozenten für Soah-Forschung
ZÜRICH (kna) Die jüdische Dachorganisation Jewish Claims Conference (JCC) will einem Medienbericht zufolge Dozenten-Stellen für die Erforschung des Holocaust finanzieren. Die JCC vergebe Zuschüsse von bis zu 40.000 US-Dollar für die Etablierung von entsprechenden Dozenten-Stellen an europäischen Universitäten, berichtete das jüdische Wochenmagazin „tachles“in seiner Ausgabe vom Montag. Die Positionen müssten jedoch an Geschichts-Seminaren geschaffen werden und nicht im Bereich jüdischer Studien oder der Jiddisch-Forschung, hieß es weiter. Bewerbungen können den Angaben zufolge bis zum 30. April bei der JCC eingereicht werden. Seit ihrer Gründung 1951 vertritt die JCC als Dachverband materielle Ansprüche von Nazi-Opfern gegenüber Deutschland. Die Organisation hat eigenen Angaben zufolge dabei bislang etwa 80 Milliarden Dollar an Entschädigungsleistungen ausgehandelt oder aus dem Verkauf einstmals jüdischen Eigentums in Deutschland erzielt, dessen Rückgabe sie erwirken konnte. Während diese Mittel ganz überwiegend an individuelle Opfer und Hilfsorganisationen verteilt worden seien, habe die JCC darüber hinaus stets akademische und kulturelle Zwecke unterstützt. Die JCC – 1951 gegründet – hat ihren Sitz in New York und unterhält in Frankfurt, Wien und Tel Aviv weitere Repräsentanzen.