Trainerkandidaten des FC Bayern im Check
Nach der Absage von Thomas Tuchel ist die wichtigste Personalie beim Rekordmeister wieder völlig offen.
DÜSSELDORF Lange haben die Verantwortlichen des FC Bayern darauf gehofft, Jupp Heynckes noch für ein weiteres Jahr als Trainer des deutschen Rekordmeisters überreden zu können. In dieser Zeit hat sich Wunschnachfolger Thomas Tuchel angeblich schon mit einem Klub im Ausland geeinigt, so stehen die Bayern Stand heute ohne Trainer da. Die Liste möglicher Nachfolger aus dem In- und Ausland ist lang. Julian Nagelsmann Der Shootingstar der deutschen Trainergilde hatte sich schon zu Wortmeldungen hinreißen lassen. Das Interesse der Bayern scheint aber abgeklungen zu sein, nicht zuletzt wegen enttäuschender Auftritte Hoffenheims. Mauricio Pocchettino Mit Tottenham Hotspur, die er zu einem europäischen Spitzenteam geformt hat, machte Pocchettino Schlagzeilen. Angeblich soll Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic schon einmal vorgefühlt haben. Jürgen Klopp Ein prominentes Gesicht, das dem Selbstverständnis des Klubs wohl stehen würde. Ob seine Spielweise zu Bayern passt, ist aber fraglich. In Liverpool ist Klopp durchaus erfolgreich, das sollte ein Argument für ihn sein, den Arbeitgeber nicht zu wechseln. Ralph Hasenhüttl Seine Vertragsverlängerung bei RB Leipzig ist ein Dauerthema. Die Laufzeit des aktuellen Arbeitspapiers (bis 2019) mahnt nicht zur Eile. Hasenhüttl ließ durchblicken, dass ein Job bei der deutschen Nummer eins möglicherweise noch zu früh für ihn käme. Sollten die Bayern-Bosse allerdings zuversichtlicher sein und Hasenhüttl das letzte Quantum Selbstvertrauen impfen, könnten sie Leipzigs Coach wohl auch aus ei- nem laufenden Vertrag freikaufen. Er gilt derzeit als Topfavorit. Christian Streich Beim SC Freiburg leistet er respektable Arbeit, jedoch unter völlig anderen Voraussetzungen als sie in München herrschen. Wenn Jupp Heynckes noch als eher unprätentiös beschrieben werden kann, ist Streich der Gegenentwurf zu den Auswüchsen des modernen Fußball-Geschäfts, die auch bei den Bayern wirken. Zudem fehlt dem 52-Jährigen Erfahrung auf höchstem Spielniveau. Arsene Wenger Er war über Jahre immer wieder im Gespräch, nicht zuletzt, weil der Elsässer gut Deutsch spricht. Wenger etablierte beim FC Arsenal ansehnlichen Kombinationsfußball moderner Prägung, holte in über 20 Jahren aber nicht einen europäischen Titel mit den Nord-Londonern. Lucien Favre Lange war der Franzose bei Borussia Dortmund im Gespräch, nun taucht sein Name auch als möglicher Bayern-Trainer auf. Er rangiert in seiner dritten Saison als Trainer beim OGC Nizza derzeit im grauen Tabellenmittelfeld. Niko Kovac Der anfangs von vielen skeptisch beäugte Kroate hat sich in Frankfurt einen guten Ruf erarbeitet. Die Eintracht hat sich in der Tabelle in den letzten drei Jahren unter Kovac kontinuierlich verbessert und konkurriert inzwischen ernsthaft um die Champions-League-Plätze. International ist der 46-Jährige allerdings gänzlich unerfahren.