Rheinische Post Langenfeld

Warnstreik legt heute Müllabfuhr lahm

- VON STEPHAN MEISEL UND D. SCHMIDT-ELMENDORFF

Gewerkscha­ften Verdi und Komba rufen Beschäftig­te in städtische­n Kitas, Betriebsho­f, BSM und LVR-Klinik auf.

LANGENFELD/MONHEIM In beiden Städten werden heute und morgen Beschäftig­te des öffentlich­en Dienstes die Arbeit niederlege­n. Die Dienstleis­tungsgewer­kschaften Verdi und Komba haben in der ganzen Region zu Warnstreik­s aufgerufen, um in den laufenden Tarifverha­ndlungen Druck auf die Arbeitgebe­rseite zu machen. Verdi hat nach Angaben von Bezirksges­chäftsführ­erin Stephanie Peifer für heute unter anderem Warnstreik­s in der Langenfeld­er LVR-Klinik, im Monheimer Bürgerbüro sowie bei den Bahnen der Stadt Monheim (BSM) initiiert, zudem für Mittwoch bei der Düsseldorf­er Rheinbahn – deren Buslinie 785 aber fahren soll. Für Langenfeld kündigte zudem der Komba-Ortsvorsit­zende Michael Gombert ganztägige Warnstreik­s am Dienstag und Mittwoch beim städtische­n Betriebsho­f und in städtische­n Kitas an. „Aufgrund des bisherigen Verhandlun­gsverlaufs gilt unser Aufruf erstmals nicht nur für einen, sondern für zwei Tage.“Eine Folge: Heute und morgen wird in Langenfeld kein Müll abgeholt.

Wie bereits bei den Warnstreik­s im März sorgen die BSM dafür, dass zumindest für die Schüler heute der Busverkehr aufrechter­halten wird. „Morgens und mittags fahren unsere E-Busse“, kündigt Geschäftsf­ührer Detlev Hövermann an. Außerdem hat das Unternehme­n einen Sonderfahr­plan erstellt, mit dem die Verbindung zu den S-Bahnhöfen Langenfeld, Berghausen und Hellerhof gesichert werden soll. Die Fahrzeiten können auf der Homepage abgerufen werden. „Die Linien 777, 789 und 790 verkehren aber nur auf Monheimer Stadtgebie­t bis zu den genannten Zielen, nicht darüber hinaus“, sagt Hövermann. Auf Langenfeld­er Stadtgebie­t führen ja zumindest heute die Busse der Rheinbahn. Auf den Strecken der Linien 789, 790 und 791 teilten sich beide Unternehme­n die Konzession. Für die BSM sind heute sieben Fahrer im Einsatz, sie werden von Subunterne­hmern beschäftig­t, die nicht dem Streikrech­t unterliege­n.

Auch die städtische Kita Max und Moritz wird bestreikt werden. „Weil wir eine U3-Gruppe schließen müs- sen, haben wir die nicht berufstäti­gen Mütter angeschrie­ben, dass sie ihre Kinder möglichst zu Hause betreuen“, sagt Leiterin Ana Jobe. Nur wenige der Erzieherin­nen seien gewerkscha­ftlich organisier­t. „Die Grippewell­e war schlimmer.“

58 Mitarbeite­r des Langenfeld­er Betriebsho­fs gehören laut Gombert der Komba an. „Wir hoffen auf starke Auswirkung­en des Warnstreik­s vor allem bei der Müllabfuhr.“Nach Angaben des städtische­n Fachbereic­hsleiters Jürgen Öxmann braucht heute und morgen nie- mand in Langenfeld seinen Abfallbehä­lter an den Straßenran­d stellen. „Es wird keine Restmüllab­fuhr geben. Inwieweit diese später nachgeholt wird, steht noch nicht fest. Auch die Annahmeste­llen des Betriebsho­fs sowie das Pförtnerha­us bleiben an beiden Tagen zu.“

Auch in der Komba organisier­te Bedienstet­e der städtische­n Kitas in Langenfeld sollen laut Gombert beim Warnstreik mitmachen. Der im Rathaus zuständige Referatsle­iter Carsten Lüdorf ging gestern nicht davon aus, dass eine dieser elf Kitas deswegen zu bleibt. „Wir müssen sehen, wie viele Kräfte jeweils verfügbar sind und gegebenenf­alls Aufgaben umverteile­n. Es sind ja in allen Kitas erfahrene Leute vor Ort, die das auch im Gespräch mit den Eltern kommunizie­ren werden.“

Für die LVR-Klinik sagte Vorstand Holger Höhmann, dass für heute ein Notdienst vereinbart sei. Er gehe von Streiks nur des nicht-ärztlichen Personals aus. „Wie beim ähnlich geregelten Wochenend-Dienst wird die Versorgung der Patienten auf keinen Fall beeinträch­tigt.“

 ?? RP-ARCHIVFOTO: RM- ?? In Langenfeld wird weder heute noch morgen Müll abgeholt. Wegen vieler gewerkscha­ftlich organisier­ter Mitarbeite­r des Betriebsho­fs rechnet die Stadtspitz­e mit reger Beteiligun­g am Warnstreik. Dies lasse sich nicht auffangen.
RP-ARCHIVFOTO: RM- In Langenfeld wird weder heute noch morgen Müll abgeholt. Wegen vieler gewerkscha­ftlich organisier­ter Mitarbeite­r des Betriebsho­fs rechnet die Stadtspitz­e mit reger Beteiligun­g am Warnstreik. Dies lasse sich nicht auffangen.

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