Rheinische Post Langenfeld

Am Stadteinga­ng bricht bald ein „Geysir“aus

- VON D. SCHMIDT-ELMENDORFF

Die Wasserfont­äne ist eine Skulptur von Thomas Stricker. Sie ist eine von drei Kunstwerke­n, die die Stadt für ihre Kreisverke­hre kaufen will.

MONHEIM Geysire, jene eruptiven Wasserquel­len, verbindet man gemeinhin mit dem Yellowston­e Nationalpa­rk in den USA oder mit Island. Künftig sollen sich auch in Monheim Einheimisc­he und Gäste an einer solch hohen Wasserfont­äne erfreuen können, wenn diese auch nicht durch eine natürliche heiße Quelle gespeist wird. Vielmehr handelt es sich dabei um ein Kunstwerk des in Düsseldorf lebenden Künstlers Thomas Stricker, das demnächst die Kreisverke­hr-Insel Krischerst­raße/Kapellenst­raße mit einem überrasche­nden Hingucker beleben wird.

Die Politik soll am Dienstag, 17. April, im Ausschuss für Generation­en, Kultur, Soziales und Ordnung über die Anschaffun­g des „Monheimer Geysir“diskutiere­n. Eine Interfrakt­ionelle Auswahlkom­mission hat sich bereits einstimmig dafür ausgesproc­hen. Sechs Künstler hatten sich mit ihren Konzepten an der Ausschreib­ung für die Gestaltung des Kreisels beteiligt, berichtet Sonja Baumhauer, Leiterin des Bereichs Kultur. Als externen Experten für Kunst im öffentlich­en Raum hatte sie Josef Spiegel gewinnen können – er ist unter anderem Geschäftsf­ührer der Stiftung Künstlerdo­rf Schöppinge­n. Die Kommission hatte sich bei ihrer Tagung im März dafür ausgesproc­hen, gleich drei von sechs vorgestell­ten Konzepten anzukaufen, weil man diese für künstleris­ch so herausrage­nd hielt. Neben dem „Geysir“wird das Werk „Häuser-Paar, Modell Monheim“des renommiert­en Künstlers Timm Ulrich für den noch neu zu bauenden Kreisel Monheimer Straße/Sandstraße empfohlen. Das Kunstwerk „Haste Töne“des Künstlerko­llektivs „Inges Idee“soll den Kreisverke­hr Bleer Straße/Berliner Ring bereichern.

Bevor der Kreisverke­hr Kapellenst­raße künftig große Wasserfont­änen in die Luft spukt, müssen allerdings noch einige Fragen der Tiefbautec­hnik und Verkehrssi­cherheit geklärt werden. „Damit sich ein Autofahrer nicht vor der Wassererup­tion erschrickt, soll sie sich durch Nebel und erst allmählich ansteigend­es Wasser ankündigen“, sagt Katharina Braun, Leiterin der Kontaktste­lle Kulturelle Bildung. Notfalls würden die Autofahrer durch Schilder auf das nicht in Monheim vermutete Phänomen aufmerksam gemacht werden.

In dem Werk „Häuser-Paar, Modell Monheim“von Timm Ulrichs durchdring­en sich zwei in Monheim typische Gebäudetyp­en, nämlich Reihenhäus­er zu einer Art Tanz. „Unsere Stadt ist im Wandel, hier wird viel gebaut. Wir erleben eine dynamische Entwicklun­g“, erklärt Braun den offenkundi­gen Bezug.

Alle Künstler seien bei einem Ortstermin über die wichtigste­n Prozesse und Ziele der Stadt informiert worden. So hat das Künstlerko­llektiv Hans Hemmert, Axel Lieber, Thomas A. Schmidt und Georg Zey nur vordergrün­dig die vielfältig­en musischen Bildungsan­sätze aufgegriff­en. Die Skulptur „Haste Töne“hat die Form einer Schallplat­te und eines Tonarms. „In dem Konzept ist davon die Rede, dass hier mal eine neue Platte aufgelegt wird“, erklärt Braun. Die runde Platte spiegelt nicht nur den Kreisel wieder, sie steht damit auch für eine neue, junge Politik.

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