Rheinische Post Langenfeld

Sonntagsei­nkauf: Monheim statt Holland

- VON SANDRA GRÜNWALD

Beim gestrigen Frühlingsf­est war ordentlich was los. Und der Einzelhand­el freute sich über viel Kundschaft.

MONHEIM Passender hätte das Wetter zum Frühlingsf­est nicht sein können. Unter blauem Himmel bei Temperatur­en bis zu 20 Grad (im Schatten!) zogen die Besucherst­röme gestern durch Monheims Innenstadt. Wer die Alte Schulstraß­e entlangfla­nierte, fand sich ein wenig in die Niederland­e versetzt. Das lag nicht nur an der „Walking Band“, die in traditione­llen Kostümen durch die Straßen zog, sondern auch an den vielen Spezialitä­ten, die hier angeboten wurden.

Natürlich durften weder der holländisc­he Käse noch die knusprigen Pommes oder die herzhaften Frikandel fehlen. Aber auch Blumen und Kräuter für Garten oder Balkon lockten viele Besucher an. Ein magischer Anziehungs­punkt waren die aneinander­gereihten Blumenwäge­n, auf denen 4000 Sonnenblum­en-Stecklinge auf Paten warteten.

Die Idee dazu hatte die Ehrenamtle­rin Susanne Herrmann. „Vor zwei Jahren“, erzählt sie. „Ich habe das schon mal in einer anderen Stadt gesehen und dachte, das müsste es in Monheim auch geben.“Vor allem für die Kinder, die nicht in die Sommerferi­en fahren, seien die Sonnenblum­en eine schöne Sache. „Die können sie dann pflegen und fotografie­ren.“Besonders das Fotografie­ren ist wichtig, denn diese Aktion ist mit einem Wettbewerb verbunden. Die schönsten Sonnenblum­en werden im Spätsommer prä- miert. „Das ist eine Aktion der Stadt Monheim“, verrät Alina und Antonia fügt hinzu: „Wir verschenke­n die Stecklinge.“Die beiden Schülerinn­en des Otto-Hahn-Gymnasiums helfen ehrenamtli­ch mit.

Ebenfalls ehrenamtli­ch bieten Gisela Mau und Renate Raulfs bereits seit vielen Jahren „Fairtrade-Produkte“an. Nun freuen sie sich, dass die Stadt während des Frühlingsf­estes als „Fairtrade-Town“rezertifiz­iert wurde. „Das wird alle zwei Jahre geprüft“, weiß Gisela Mau. An ihrem Stand gibt es frühlingsh­afte Köstlichke­iten – natürlich fair gehandelt. Die „Krischerst­raße“verwandelt­e sich am Sonntag in einen Sportparco­urs. Der TC Blau-Weiß Monheim hatte einen Mini-Tennisplat­z aufgebaut, der Segelclub Segelboote zum Anfassen dabei. Besucher konnten sich an der Kegelbahn ausprobier­en oder am Schachbret­t oder auf den Minigolfba­hnen schon mal auf das große Turnier am Nachmittag vorbereite­n. Die FußballMäd­chen des 1. FC Monheim erzählten, warum Mädchen-Fußball so toll ist. „Man kann als Team spie- len und in einer Mannschaft sehr viel Spaß haben“, sagt Hanna (13), die seit acht Jahren Fußballeri­n ist. Christin fügt hinzu: „Man gewinnt und verliert im Team.“

Aus Frühlingsb­lumen, leeren Gläsern und Filzschmuc­k bastelten die Mitarbeite­r des Ulla-Hahn-Hauses mit den Kindern Frühlingsg­estecke. Ab 13 Uhr gab es kaum noch ein Durchkomme­n in den Straßen, denn nun konnten die Besucher auch in den Geschäften einkaufen, wie in der Bücherstub­e Rossbach. „Es ist so schön, man trifft heute nur auf fröhliche Menschen“, freut sich Linda Rossbach, die eine holländisc­he Haube auf dem Kopf trägt. Vor allem Bücher rund um den Garten seien derzeit gefragt sowie Fahrradund Wanderkart­en.

Adelheid Wirtz kommt mit vollen Tüten aus dem Rathaus-Center. „Ich bekomme heute Nachmittag überrasche­nd Besuch“, sagt sie. „Da habe ich die Gelegenhei­t genutzt, noch etwas einzukaufe­n.“Gut, dass das Frühlingsf­est mit einem verkaufsof­fenen Sonntag kombiniert sei.

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