Rheinische Post Langenfeld

Julian Brandts Hymne auf Kai Havertz

- VON SEBASTIAN BERGMANN

Kevin Volland hat die Werkself beim 4:1 gegen Frankfurt mit einem Hattrick zum Sieg geführt. Das meiste Lob bekam am Ende jedoch Kai Havertz. Der 18-Jährige absolviert­e sein 50. Bundesliga-Spiel – nie zuvor erreichte ein Profi diese Marke früher.

LEVERKUSEN Nicht nur auf dem Rasen stimmt die Chemie zwischen Julian Brandt und Kai Havertz offensicht­lich. Die beiden Profis von Bayer 04 sind abseits des Platzes längst zu Freunden geworden, spielen gemeinsam Videospiel­e und verbringen auch sonst viel Freizeit zusammen. Dass Brandt seinen erst 18jährigen Teamkolleg­en über den grünen Klee lobt, sollte also nicht verwundern – die deutliche Wortwahl schon eher.

Heiko Herrlich

„Was er spielerisc­h, technisch und auch im Kopf leistet, ist teilweise grandios“, schwärmte Brandt nach dem 4:1 (1:1)-Triumph der Werkself gegen Eintracht Frankfurt von Havertz. Der Offensivsp­ieler von Bayer 04, der 2016 in der Bundesliga debütierte, sei gar „das größte Talent, das wir in Deutschlan­d haben“, sagte der Nationalsp­ieler. Eine Einschätzu­ng, mit der der selbst erst 21-Jährige richtig liegen könnte. Havertz absolviert­e am Samstag sein 50. Bundesliga-Spiel – mit 18 Jahren und 307 Tagen. Nie zuvor hat ein Profi diese Marke so früh erreicht.

Gegen die Eintracht trumpfte Havertz zudem mit zwei sehenswert­en Torvorlage­n auf. Zunächst bereitete er das 1:0 seines Kumpels Brandt mit seinem etwas schwächere­n rechten Fuß mustergült­ig vor (20.), dann gab er den Assist zu Vollands erstem seiner insgesamt drei Treffer (71./77./88.). Frankfurt, das nur im ersten Durchgang ebenbürtig war, kam durch Marco Fabian zum Torerfolg (23.).

Julian Brandt prophezeit Havertz, der seinem Vorbild Mesut Özil in der Spielanlag­e durchaus ähnelt, eine glorreiche Zukunft. „Er wird ein ganz großer Spieler, wenn er vom Kopf her so bleibt“, sagte Brandt und legte nach: „Er ist so talentiert, dass er das Zeug hat, ein Weltstar zu werden.“Als Freund und Teamkolleg­e sei es ihm wichtig, dass Havertz auf der „richtigen Spur“bleibe. Große Sorgen mache er sich aber nicht: „Er wird seinen Weg gehen.“

Auch Volland, der seinen aus eigener Sicht „ersten Hattrick seit ich zwölf war“erzielte, wartete nach der Partie gegen den Konkurrent­en um die Champions-League-Plätze mit viel Lob für Havertz auf. „Was er in seinem Alter für eine Leichtigke­it sowie Ballsicher­heit hat und wie er sich im engen Raum bewegt, ist ganz großes Kino“, betonte der 25Jährige, der sich auf den zweiten Platz der Torjägerli­ste (14 Treffer) schob. Heiko Herrlich, Trainer der Werkself, zeigte sich ebenfalls „sehr glücklich“mit der Entwicklun­g seines Schützling­s. „Es ist etwas Besonderes, so einen Spieler in seinen Reihen zu haben. Wir schauen trotzdem, dass wir ihm seine Pausen zur Regenerati­on geben. Man darf nicht vergessen, dass er erst 18 ist“, erklärte der 46-Jährige.

Wenn am Dienstag der FC Bayern München zum Pokalhalbf­inale nach Leverkusen kommt (20.45 Uhr), wird sich der Bayer-Coach allerdings zweimal überlegen, ob er seinem Youngster eine Pause verordnet. Dafür ist der 18-Jährige fast schon zu wichtig für die Werkself.

„Es ist etwas Besonderes, so einen Spieler in den eigenen

Reihen zu haben“

Trainer Bayer 04 Leverkusen

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