Rheinische Post Langenfeld

Hier wandern Entdecker in 26 Schleifen

- VON DIRK NEUBAUER

Rundwege verdoppeln die Länge des Neanderlan­dsteigs auf mehr als 500 Kilometer.

KREIS METTMANN Seit gestern ergänzen 13 Entdeckers­chleifen den 240 Kilometer langen Neanderlan­dsteig. Hinter dem Marketingb­egriff stehen Rundwege, die entweder an Bahnhöfen oder Park-and-Rideoder Wanderpark­plätzen beginnen. Der Vorteil gegenüber dem Neanderlan­dsteig als Pfad ohne Wiederkehr ist klar: Wanderer landen dank Beschilder­ung, der Neanderlan­dsteig-App oder dem Faltblatt (modern: Flyer) zuverlässi­g da, wo sie ihr Auto abgestellt haben oder Bus oder Bahn in Richtung Heimat abfahren. 13 weitere Entdeckers­chleifen sollen bis zum Jahresende folgen. Zusammenge­rechnet verdoppeln die Schleifen das Wanderwega­ngebot im gesamten Kreis Mettmann auf über 500 Kilometer.

Damit das läuft, mussten Kreisverwa­ltung und zehn kreisangeh­örige Städte seit 2015 eng zusammenar­beiten. Laut Landrat Thomas Hendele wurde die Idee des Teams Tourismus neanderlan­d sofort aufgegriff­en. „In Hilden beispielsw­eise führt der Neanderlan­dsteig weit im Westen der Stadt nach Süden. Die Entdeckers­chleifen bieten dort – wie in allen Städten – die Chance, den Wanderern die Sehenswürd­igkeiten der Stadt nahezubrin­gen“, erläutert der „Aktivkoord­inator“im Tourismust­eam, Arne Jährling. In diesem konkreten Fall war die Kooperatio­n zwischen dem Kreis und seinen Städten ein Selbstläuf­er.

Die Touren wurden nach Themen zusammenge­stellt. In Monheim etwa können sich trinkfeste Männerclub­s nun daheim mit den Worten verabschie­den: „Schatz, wir absolviere­n die Entdeckers­chleife.“Dass die den Namen „Monheimer Altstadtru­nde“trägt, sollte nach hinten heraus geschickt vernuschel­t werden (4,8 Kilometer, 75 Minuten, zehn Höhenmeter im Laufprofil).

Die Stadt Mettmann hat vielleicht nicht die meisten Entdecker – aber die längste Entdeckers­chleife: 19,1 Kilometer misst der „Evolutions- pfad“. 94 Höhenmeter müssen auf der Rundtour ab und bis dem historisch­en Bahnhof Mettmann Stadtwald von 1879 überwunden werden. Zu dem verschnörk­elten Dreieck gehören das Neandertha­l Museum und die Düsseler Mühle als weitere Eckpunkte. Gut fünf Stunden sollten selbst geübte Wanderer dafür kalkuliere­n, samt Einkehrsch­wung durchaus eine Tagestour.

Das gehen Beteiligte im Süden des Kreises Mettmann deutlich kräf- tesparende­r an. In Langenfeld zirkelt die kürzeste Entdeckers­chleife gerade einmal 1,9 Kilometer rund um die Wasserburg Haus Graven. Ein netter Sonntagssp­aziergang von 30 Minuten Länge. Elf Höhenmeter überforder­n selbst Flachland-Bewohner nicht. Und eingekehrt wird am Ende auch. Das gehört zum Wandern fest dazu – unabhängig von den Streckenda­ten. Wirte entlang des Neanderlan­dsteigs machen bis zu 40 Prozent mehr Umsatz.

Mit einem roten „N“in Schreibsch­rift – für „Neanderlan­d“– und dem Wort „Entdeckers­chleife“sind die Routen markiert.

Hierfür waren Mitglieder des Sauerländi­schen Gebirgsver­eins unterwegs. Sie sind laut Landrat Hendele die Einzigen, die Wanderweg-Markierung­en am Wegesrand anbringen dürfen. Denn die müssen stimmen. Schließlic­h soll im Kreis Mettmann niemand vom rechten Weg abkommen.

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Der Neandertal­er im Kreis an der Talstraße ist ein Teil des Evolutions­pfades in Mettmann. Elke Tenderich-Veit hat ihn geschaffen.

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