Pflegeversicherten droht Beitragserhöhung
BERLIN (qua) Die Pflegeversicherung rechnet in diesem Jahr mit Mehrausgaben von zwei Milliarden Euro. Grund sind die gestiegenen Zahlen der Pflegebedürftigen. So waren nach Angaben des GKV-Spitzenverbandes 2016 noch 2,95 Millionen Menschen leistungsberechtigt. Bis Ende 2018 soll die Zahl auf 3,46 Millionen wachsen. Das würde eine Beitragssatzerhöhung von 0,2 Prozentpunkten bedeuten, betonte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Er kündigte auch angesichts weiterer kostenspieliger Pläne für eine bessere Pflege und mehr Pflegepersonal einen „Kassensturz“an. Innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen soll es eine genauere Übersicht über die Entwicklung der Pflegefinanzen geben.
Auf die Forderung des Pflegebeauftragten der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, mehr Pflegepersonal mit Geld-Prämien zu ködern, reagierte Spahn zurückhaltend. Er wolle den Vorschlag in die weitere Beratung zur „konzertierten Aktion“für eine bessere Situation in der Altenpflege einbringen.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach begrüßte die PrämienIdee. „Das steht zwar nicht im Koalitionsvertrag. Wir werden den Vorschlag aber wohlwollend prüfen“, sagte Lauterbach. Westerfellhaus hatte im Gespräch mit unserer Redaktion vorgeschlagen, für Pflegefachkräfte, die in den Beruf zurückkehren, und jene, die ihre Arbeitszeit spürbar aufstocken, jeweils 5000 Euro zu zahlen.