Kanalklappen gegen Starkregen
Eigentümer können mit einigen Maßnahmen ihre Häuser besser schützen.
DÜSSELDORF Selbst Gebäude, die nicht an Flüssen oder an Hängen liegen, können durch Starkregen überflutet werden. Das Problem: Diese Häuser sind oftmals gar nicht auf solche Fluten vorbereitet. Einen 100-prozentigen Schutz vor Starkregen gebe es allerdings nicht. „Man kann höchstens einige Maßnahmen ergreifen, die den Schaden abmildern“, erklärt Erik Uwe Amaya, Direktor des Eigentümerverbands Haus und Grund Rheinland.
So könnte man mobile Dammbalken im Notfall vor Türen und Fenster stellen. Auch gebe es druck- und wasserdichte Fenster. „Auf jeden Fall sollte man Rückstauklappen an den Kanalrohren anbringen lassen. Ansonsten wird das schmutzige Wasser bei Starkregen zurück ins Haus gespült“, sagt Amaya. Teils las- sen sich solche Klappen direkt in die Hausinstallationen einbauen oder aber nachrüsten, zum Beispiel für Kellerwaschbecken im Siphon. Wichtig sei es auch, die Lichtschächte von Kellerfenstern zu schützen, denn diese seien meist ebenerdig. „Dadurch kommt das Wasser schnell rein. Die Kanten der Schächte sollte man um zehn bis 15 Zentimeter erhöhen“, so Amaya.
Wer neu baut, kann die untere Etage seines Hauses besser schützen, wenn die Türen einen halben bis einen Meter über der Geländeoberkante eingeplant werden. „Auch sollte man über eine Stufe vor der Eingangstür nachdenken, damit das Wasser nicht ungebremst ins Haus fließen kann“, sagt Amaya. „Das ist aber eine Abwägungssache: Will ich ein barrierefreies oder starkregensicheres Haus haben?“
Die nordrhein-westfälische Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) hält eine Änderung der Bauweise aufgrund der immer häufigeren starken Unwetter für unnötig: „Veränderungen in der Landesbauordnung sind nicht erforderlich, weil das Landesrecht als Gefahrenabwehrrecht im Bau hierfür genauso gut aufgestellt ist wie das grundlegende Bauleitrecht des Bundes über das Baugesetzbuch.“
Die Ministerin empfiehlt aber Städten und Gemeinden, sich mit der Verwundbarkeit der öffentlichen und privaten Infrastruktur infolge von Unwetterereignissen intensiv auseinanderzusetzen. „Viele haben das bereits getan, viele tun es, etliche fehlen allerdings noch“, sagte Scharrenbach. Dabei gehe es beispielsweise um die Frage, ob Stromverteiler in Senken liegen, die bei Hochwasser volllaufen, und welche Maßnahmen daraus abgeleitet werden können. Hierbei könnten die EU-Hochwasserkarten helfen.