Kalenderblatt 12. Juni 1963
Als der Film „Cleopatra“am 12. Juni 1963 in New York uraufgeführt wurde, waren zwei der drei Hauptdarsteller aus der Boulevardpresse schon lange nicht mehr wegzudenken. Elisabeth „Liz“Taylor und Richard Burton hatten am Set des Kostümfilms eine Liaison miteinander begonnen – obwohl sie beide noch verheiratet waren. Besonders der jungen Oscar-Preisträgerin nahm die Öffentlichkeit die Beziehung übel. Politiker kritisierten das Paar, selbst der Papst mischte sich in die Debatte ein. Dem Film über die ebenfalls skandalträchtigen Beziehungen der ägyptischen Königin mit Julius Caesar und Marcus Antonius tat die Aufregung gut: Obwohl es sich mit 44 Millionen US-Dollar Produktionskosten um den seinerzeit teuersten Film handelte, hatte sich „Cleopatra“nach drei Jahren amortisiert und gilt heute als einer der kommerziell erfolgreichsten Kinofilme. „Cleopatra“erhielt vier Oscars für Kamera, Ausstattung, Kostümdesign und Spezialeffekte. Die Schauspieler gingen allerdings leer aus, einzig Rex Harrison, der den Julius Caesar gespielt hatte, wurde für einen Academy Award zumindest nominiert. Burton und Taylor heirateten 1964, danach spielten sie bis zum Ende ihrer ersten Ehe in vielen weiteren Kinofilmen Seite an Seite. 1967 mimten sie das zerstrittene Ehepaar George und Martha in „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“. Taylor erhielt dafür ihren zweiten Oscar.