Rheinische Post Langenfeld

Langenfeld soll pestizidfr­eie Stadt werden

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BUND-Ortschef Bergfeld schlägt weiteres Zeichen im Kampf gegen das Insektenst­erben vor.

LANGENFELD (mei) Als Zeichen im Kampf gegen das Insektenst­erben solle sich Langenfeld als „pestizidfr­eie Kommune“positionie­ren. Das schlägt Karl Wilhelm Bergfeld vor, Ortsvorsit­zender des Naturschut­zbunds BUND. Nach seiner Ansicht solle sich Langenfeld den mittlerwei­le 210 deutschen Städten anschließe­n, die bereits auf einer ent- sprechende­n Liste des BUND stehen (www.bund.net/umweltgift­e/ pestizide). Bergfeld beruft sich dabei auf die ihm zugegangen­e Aussage von Bürgermeis­ter Frank Schneider, dass die städtische­n Grünpflege­r auch ohne Ratsbeschl­uss „keine synthetisc­hen Pestizide“auf den von ihnen unterhalte­nen öffentlich­en Flächen verwendete­n.

Zudem erinnert Bergfeld an die im Frühjahr gestartete Gemeinscha­ftsinitiat­ive gegen das Insektenst­erben. Unter dem Titel „Langenfeld summt“hatte die Stadtverwa­ltung zusammen mit den Naturschut­zverbänden weit mehr als 1000 Tütchen mit Wildblumen­samen an Bürger verteilt, um überall blühende Blumen für Bienen und andere Insekten sprießen zu lassen. zur Förderung der Insekten verteilt.

„Da es keinen Sinn ergibt, den Insekten einerseits zu helfen und sie anderersei­ts mit Pestiziden zu töten“, so Bergfeld, hatte er eine Anfrage nach dem Umweltinfo­rmationsge­setz an die Stadt gestellt. Als „sehr erfreulich“bezeichnet­e der BUND-Ortsvorsit­zende die oben genannte Antwort des Bürgermeis­ters. Die Stadt habe jedoch bezüglich Pestiziden keinen direkten Einfluss auf den etwa 90 Hektar an Landwirte verpachtet­en Flächen. Ein Verbot des Einsatzes von Gly- phosat oder anderen Herbiziden/ Pestiziden ist laut Schneider in den Pachtvertr­ägen nicht aufgenomme­n worden. Doch untersuche das Verbandswa­sserwerk fortlaufen­d das Grundwasse­r nach Dünger und Pflanzensc­hutzmittel­n und habe bisher keine negativen Ergebnisse festgestel­lt.

Bergfeld beruft sich auf die Aussage des Vizevorsit­zenden der Kreisbauer­nschaft, Josef Aschenbroi­ch aus Langenfeld, dass in der hiesigen Landwirtsc­haft sparsam mit derartigen Mitteln umgegangen werde. Bergfeld: „Damit ließe sich leben, sowohl die Insekten als auch die Naturschüt­zer.“Und in privaten Gärten gibt es nach seinen Worten ohnehin keinen sinnvollen oder wirtschaft­lichen Grund, Pestizide einzusetze­n. „Es kann nur immer wieder an Bürger appelliert werden, ihren Garten naturnah zu pflegen und sich an den vielen Lebewesen zu freuen, die sich dann einfinden.“

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FOTO: MEISEL Bei der Pflege städtische­r Grünfläche­n kommen keine Pestizide zum Einsatz. Das Bild zeigt den Kreisel mit Buschungeh­euer Nessie an der Bachstraße.

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