Rheinische Post Langenfeld

Leno erfüllt sich einen Karrieretr­aum

- VON SEBASTIAN BERGMANN

Nach sieben Jahren verlässt Torhüter Bernd Leno die Werkself in Richtung England. Für kolportier­te 25 Millionen Euro schließt sich der 26-Jährige Arsenal London an. In der Europa League könnte es zu einem Wiedersehe­n kommen.

LEVERKUSEN Was viele Fans schon seit geraumer Zeit vermutet haben, ist nun Gewissheit: Schlussman­n Bernd Leno kehrt Bayer 04 den Rücken und wechselt zum 13-maligen englischen Meister Arsenal London. Am Dienstag absolviert­e er in der englischen Hauptstadt den obligatori­schen Medizinche­ck und unterschri­eb einen Fünf-Jahres-Vertrag. Für den sechsfache­n deutschen Nationalto­rhüter soll der Werksklub bis zu 25 Millionen Euro Abslöse erhalten. In Lukas Hradecky, der von Pokalsiege­r Eintracht Frankfurt an den Rhein wechselt, hat Leverkusen bereits vor einigen Wochen einen Nachfolger für Leno verpflicht­et.

„Wir haben Bernd 2011 als ganz jungen Keeper geholt und ihm sofort große Verantwort­ung übertragen. Dieses Vertrauen hat er uns gleich zurückgeza­hlt – sowohl in der Bundesliga als auch in der Champions League“, sagt Bayers designiert­er Sportdirek­tor Jonas Boldt. „Er ist ein toller Torwart und wir wünschen ihm für die kommenden Jahre bei Arsenal alles Gute“, betont der 36Jährige.

Italien, Spanien oder England – Leno, dessen Vertrag bei Bayer 04 noch bis 2020 gültig war, hatte am Ende wohl die Qual der Wahl, bei welchem europäisch­en Topklub er künftig zwischen den Pfosten stehen will. Der SSC Neapel, Atlético Madrid und eben Arsenal London waren angeblich an einer Verpflicht­ung von Bayers Nummer eins interessie­rt. Dass Leno wechselt, ist längst keine Überraschu­ng mehr. Bereits in den vergangene­n Jahren rankten sich immer wieder Gerüchte um den 26jährigen Torwart, der bis zuletzt dem vorläufige­n Kader der deutschen Nationalma­nnschaft für Russland angehört hat.

„Auch wenn wir mit Bayer zu den ständigen Teilnehmer­n am Europapoka­l gehören, ist und bleibt es mein persönlich­er Traum, für einen Topklub im Ausland zu spielen“, hatte Leno nicht nur einmal während seiner Zeit bei Bayer 04 betont. Vor dem letzten Saisonspie­l gegen

Bernd Leno Hannover 96 (3:2) im Mai hatten ihn die Anhänger der Werkself auf Transparen­ten bereits alles Gute für die Zukunft gewünscht.

In London plant der neue Arsenal-Coach Unai Emery wohl mit Leno als Stammtorhü­ter. Trainerle- gende Arsène Wenger hatte in der vergangene­n Saison noch auf den inzwischen 36-jährigen Ex-Weltklasse­keeper Petr Cech gesetzt, zudem steht auch noch Kolumbiens aktueller WM-Torhüter David Ospina im Kader. In der Liga landeten die „Gunners“nur auf dem sechsten Platz. Damit spielen sie kommende Saison ebenso wie Bayer 04 in der Europa League. Ein schnelles Wiedersehe­n mit Leno ist also durchaus möglich. „Dass mir der Verein schon als 19-Jährigem den Nummer-1-Status zugetraut hat, macht mich sehr dankbar“, sagt Leno. Nach fantastisc­hen sieben Jahren werde er nun seinen Weg „in einer anderen, sehr spannenden Liga fortsetzen“. Leno: „Aber ich bin mir sicher, dass wir uns auf internatio­nalem Parkett noch häufiger wiedersehe­n werden.“

Der in Bietigheim-Bissingen geborene Schwabe soll in London dabei helfen, die Zahl der Gegentore deutlich zu verringern: 51 Treffer waren der schlechtes­te Wert aller Topteams aus England in der vergangene­n Saison. Kein anderer Klub aus den Top-Sieben der Premier League kassierte mehr als 40 Tore – mit Ausnahme von Arsenal.

Für die Werkself bestritt Leno insgesamt 304 Pflichtspi­ele, lief darunter 37 Mal in der Champions League auf. Nicht selten hielt er seine Farben durch starke Paraden im Spiel, was seine Bilanz von 100 Pflichtspi­elpartien ohne Gegentor unterstrei­cht.

„Ich bin mir sicher, dass wir uns auf internatio­na

lem Parkett noch häufiger wiedersehe­n“

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