Überschuldete im Schnitt mit 30.000 Euro in der Kreide
WIESBADEN (dpa) Überschuldete Verbraucher in Deutschland stehen im Schnitt mit dem 28-Fachen ihres Monatseinkommens in der Kreide. Auf 30.170 Euro summierten sich nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes die Schulden von Betroffenen, die im Jahr 2017 eine Schuldnerberatungsstelle aufgesucht haben.
Am schwersten an ihrer finanziellen Last zu tragen haben nach Angaben der Behörde überschuldete Verbraucher in Rheinland-Pfalz: Sie hatten im Schnitt 37.518 Euro Schulden und damit das 35-Fache ihres durchschnittlichen Monatseinkommens. Oder anders ausgedrückt: Könnte ein Betroffener sein gesamtes Einkommen zum Abtragen der Schulden einsetzen, wäre er nach 35 Monaten schuldenfrei. Im Saarland (33.775 Euro Schulden) bräuchtenVerbraucher demnach in einem solchen hypothetischen Fall 34 Monate, um ihren Schuldenberg abzutragen, in Nordrhein-Westfalen (36.090 Euro) wären es 32 Monate. Am geringsten belastet waren im Bundesländervergleich Menschen in Mecklenburg-Vorpommern (22.025 Euro), die im günstigsten Fall 23 Monate für den Schuldendienst bräuchten. Hauptursache für das Abrutschen in die Schuldenfalle ist Arbeitslosigkeit.
Die Zahlen beruhen auf Angaben von 528 der rund 1400 Schuldnerberatungsstellen in Deutschland zu etwa 127.000 beratenen Menschen. Die Daten wurden anschließend hochgerechnet.