Rheinische Post Langenfeld

Monheimer stehen Schlange für Fahrrad-Codierung

- VON SANDRA GRÜNWALD

Diebstahls­chutz: Vor dem Rathaus ließen gestern zahlreiche Bürger ihr Gefährt registrier­en und mit einem Sticker versehen.

MONHEIM Schon auf den ersten Blick ist zu sehen, dass vor dem Monheimer Rathaus etwas im Gange ist. Es sind so viele Menschen mit ihren Fahrrädern gekommen, dass sich lange Schlangen gebildet haben. „In Monheim herrscht immer sehr großer Andrang“, weiß Karin Pegler vom Kommissari­at Vorbeugung, „deshalb sind wir immer mit sechs Mitarbeite­rn hier, damit wir den Ansturm bewältigen können.“Alle Radler sind gekommen, um ihr Fahrrad codieren zu lassen. „Früher wurden Nummern eingeschla­gen“, erzählt der für die Monheimer Innenstadt zuständige Bezirksdie­nstbeamte Ralf Siudzinski. Das war zwar eine Kennung der Fahrräder, hatte aber Nachteile.„Wenn die Leute ihre Rahmennumm­er nicht kannten“, so Suidzinski. „Oder wenn das Rad in einem anderen Kreis wieder aufgetauch­t ist.“Auch konnten auf- gefundene Fahrräder nicht dem Besitzer zugeordnet werden, „wenn keine konkrete Anzeige vorlag“, erklärt Jürgen Köllner, Bezirksdie­nstbeamter von Baumberg.

Seit einigen Jahren werden anstelle der eingeschla­genen Nummern deshalb Aufkleber mit einem Code auf den Fahrrädern aufgebrach­t.„Der Aufkleber ist so gut wie nicht lösbar“, versichert Ralf Suidzinski. Der Code besteht im Kreis Mettmann aus einem ME und einer Nummer und ist personalis­iert. Das bedeutet, dass die Fahrradbes­itzer Namen und Kontaktdat­en angeben. „Das wird in eine Datei eingespeis­t“, erklärt Suidzinski. So kann bei jeder Fahrradkon­trolle sofort festgestel­lt werden, ob auch der Eigentümer mit dem Fahrrad unterwegs ist. Das sorgt für mehr Sicherheit. Wichtig für viele Fahrradfah­rer in einer Zeit, in der die Diebstähle zunehmen.

„Es wird reihenweis­e in Garagen eingebroch­en“, weiß Suidzinski.Vor allem Elektrofah­rräder sind bei Dieben gefragt. „Die haben einen Wert und sind nicht unter 1000 Euro zu bekommen.“Die Codierung soll also dabei helfen, gestohlene Fahrräder zu identifizi­eren und gleichzeit­ig Diebe abzuschrec­ken. „Trotzdem reicht das natürlich nicht aus“, betont Karin Pegler, „es ist ganz wichtig, das Fahrrad mit einem guten Schloss zu sichern und möglichst an einem festen Gegenstand festzumach­en.“Karin Pegler kann bestätigen, dass durch die Codierung gestohlene Räder besser zugeordnet werden können. „Es ist auch vorgekomme­n, dass Leute mit geklauten Fahrrädern zur Codierung gekommen sind“, erzählt sie. Diese Fahrräder würden dann sofort sichergest­ellt.

Auch Swantje und Sören sind gekommen, um sich einen Code auf den Rahmen kleben zu lassen. „Damit unsere Räder nicht geklaut werden“, sagt die 13-Jährige. Die Zwillinge sind häufig mit dem Rad unterwegs. „Wir haben von unserer Mutter erfahren, dass die Codierungs­aktion heute stattfinde­t“, berichtet Sören. Das wollten sie sich nicht entgehen lassen. Wer keine Zeit hatte, zur Codierungs­aktion zu gehen, kann sich beim Kommissari­at Vorbeugung melden (Tel. 02104 9827700) und einen Termin vereinbare­n.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Bernd Hildebrand von der Kreispoliz­ei bringt ein „Nummernsch­ild“auf einen Fahrradrah­men auf.

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