Millionenstrafen gegen Elektronikkonzerne
deutschen Autobauers ist in vollem Gang. So hat sich die Konzernführung nach zähem Ringen mit den Vertretern der Arbeitnehmer Ende Mai darauf geeinigt, dass 3.700 von den 19.000 Stellen an den Opel-Standorten wegfallen sollen. Gleichzeitig hat dat das Management zugesichert, bis zum Jahr 2023 auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Nach Angaben des Betriebsrates ist der vereinbarte Jobabbau bei Opel bereits in den vergangenen Monaten erreicht worden. Das kostet erst einmal Geld – etwa in Form von Abfindungen für kündigungswillige Mitarbeiter. Vor allem deswegen liegt der Gewinn von Opel unter dem Strich bei„nur“30 Millionen Euro.
Zu dem Gewinn dürften auch niedrigere Kosten beispielsweise für Forschung und Entwicklung beigetragen haben. Während unter General Motors die Entwicklung bilanziell vergleichsweise teuer zu Buche schlug, hat sich das in den vergangenen Monaten geändert. „Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sind offenbar niedriger ausgefallen als zu Zeiten, als Opel noch unter dem
Dach von General Motors stand und nach US-Standards bilanziert wurde“, meint Hans-Peter Wodniok vom Analystenhaus Fairesearch. Und in Zukunft könnte diese Entwicklung noch weiter gehen.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Opel „Grandland X“. Im Herbst 2017 vorgestellt, kostet der Mittelklasse-SUV rund 24.000 Euro. Der Verkauf größerer Fahrzeuge wie diesem hat übrigens dazu beigetragen, dass bei Opel/Vauxhall die Umsätze gestiegen sind – trotz weniger verkaufter Autos. Entscheidend aber ist, dass der Grandland mit dem Peugeot 3008 produziert wird. Sochaux in Frankreich ist der Ort, an
dem die Autos beider PSA-Marken einträglich vom Band laufen. In Großbritannien kommt das Pendant des SUV dagegen unter dem NamenVauxhall auf den Markt, wird also von Opels britischer Schwestermarke vertrieben. Der Citroen Aircross C5 ist eine weitere Spielart des Grandland, der bald seinen Weg auf die Straßen finden soll. Alle diese Modelle fahren auf den gleichen technischen Plattformen und mit denselben Motoren. Das minimiert im PSA-Konzern eindeutig die Entwicklungskosten.
Andererseits schwächt das potenziell die Eigenständigkeit einer Marke wie Opel. Die leidet ohnehin unter Kundenschwund. Wenn in Zukunft unter der Haube eines Opel PSA-Technik steckt, könnten Kunden sich fragen, warum sie bei der Marke bleiben sollten. Das sei ein Unterschied beispielsweise zum Volkswagen-Konzern, meint Ferdinand Dudenhöffer. Er ist Experte für Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen. „Mit einem Skoda kaufen Sie VW-Technik, mit einem Opel künftig vielleicht nur noch PSA-Technik. Zwischen beiden aber gibt es einen Unterschied in der Wertigkeit“, erklärt Dudenhöffer.
Noch ist es aber nicht soweit. Und bisher hat PSA-Chef Carlos Tavares beteuert, an der eigenständigen Marke Opel mit auch eigenständiger Technik unter der Haube festzuhalten. Angesichts der jüngsten Entwicklungen zweifeln Experten wie Dudenhöffer allerdings an dieser Zusicherung: „Opel scheint für PSA nicht mehr als eine Verkaufsplattform für konzerneigene Produkte zu werden.“
Dazu passen auch Gedanken der PSA-Konzernleitung, möglicherweise das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim ganz oder zum Teil zu verkaufen. Derzeit befindet sich PSA im Gespräch mit möglichen Interessenten. „Bisher wurde nichts entschieden“, sagte Finanzchef Jean-Baptiste de Chatillon zwar. Für die Beschäftigten ist das allerdings kein Trost. Nach Angaben des Betriebsrates könnten von einem Verkauf des Entwicklungszentrums noch einmal zwischen 4000 und 7000 Beschäftigte betroffen sein. Die Wende hin zu schwarzen Zahlen ist bei Opel im PSA-Verbund geschafft. Der Stellenwert der Deutschen in der Zukunft bleibt aber weiter unklar. BRÜSSEL (dpa)Verbraucher in Europa haben jahrelang zu viel für Küchengeräte, Notebooks und andere Elektronik bezahlt. Die EU-Kommission verhängte gegen den Computer-Anbieter Asus, den Elektroriesen Philips sowie die Unterhaltungselektronik-Marken Denon, Marantz und Pioneer eine Wettbewerbsstrafe in Höhe von zusammengerechnet 111 Millionen Euro. Die Unternehmen hätten Online-Einzelhändlern illegalerweise Fest- oder Mindestpreise für den Weiterverkauf ihrer Produkte aufgezwungen, teilte die Brüsseler Behörde mit. Das Vorgehen dürfte auch die Preise im Markt allgemein hochgetrieben haben.Die Wettbewerbshüter hatten im vergangenen Jahr die Ermittlungen gegen die Konzerne offiziell eingeleitet.