Rheinische Post Langenfeld

Viele Radler nutzen am Rhein die falsche Radwegseit­e

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MONHEIM (elm) Ihr Auto hat Elfie Hein (72) abgeschaff­t, deshalb ist sie viel mit dem Rad unterwegs. Sie fürchtet aber, dass sie ihre umweltscho­nende Haltung irgendwann mit ihrer Gesundheit bezahlen muss: Der Grund sind falsch fahrende Radfahrer insbesonde­re auf der Rheinprome­nade in Richtung

Baumberg – nicht nur gemütliche Genießerra­dler, sondern auch rasende Rennradfah­rer. „Auf dieser Seite ist der Teufel los“, sagt sie. Die vom Rheindeich kommenden

Radler würden offenbar dazu verleitet, einfach weiterzufa­hren, weil die meisten kurz vor dem

Kreisel Kielsgrabe­n den RGE RMONI Radweg hinunter zum BÜ TO

R Rhein nehmen wollen und keine Lust haben, zweimal die Straße zu queren. Sie nervt, „dass sie ständig aufpassen muss, dass nichts passiert“.

Jutta Lincke vom ADFC Monheim kennt das Problem seit langem. „Als damals der Rheindeich gebaut wurde, hat man es versäumt für den Radverkehr eindeutige Verhältnis­se zu schaffen.“Ortsfremde könnten nicht erkennen, dass es auf der anderen Seite einen Radweg gibt - obwohl dort ein Zebrastrei­fen als Querungshi­lfe vorhanden ist. „Wer vorher auf dem Deich einen Rheinblick genoss, will weiterhin auf den Strom schauen“, vermutet sie. Weniger als ein Schild könnten vielleicht Piktogramm­e die Radfahrer dazu verleiten, die Straßensei­te zu wechseln. Weil mit dem Schiffsanl­eger der Fußgängerv­erkehr zugenommen habe und weiter wachsen werde, tauge die Strecke schon lange nicht mehr als schnelle Radfahrver­bindung zwischen Monheim und Baumberg.

„Eine weitere Beschilder­ung ist dort nicht möglich, weil die Straßenver­kehrsordnu­ng hier eindeuti- ge Regeln vorgibt, alles anderer wäre eine Überbeschi­lderung“, sagt Manfred Hein vom Bereich Straßen und Kanäle. Einzig an der Einmündung Krischerst­raße sei die Situation momentan noch unübersich­tlich, weil der Anschluss in Richtung Kapellenst­raße wegen der Baustelle am Rheinkiese­l noch nicht fertig sei. Der Radweg aus Richtung Hitdorf, der in Höhe der Marienkape­lle durch eine Senke geführt wird, wird danach auf die Straße geleitet werden. Denn vor dem Rheinkiese­l bleibe nur Platz für einen schmalen Fußweg. Hinter dem Kreisel Krischerst­raße werde der Radverkehr dann wieder auf den östlichen Radweg geführt. Dieser Abschnitt solle noch fußgängerf­reundliche­r umgestalte­t werden.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Elfie Hein findet die Geisterrad­ler auf dem westlichen Radweg an der Rheinprome­nade gefährlich.

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