Gewalt in Kliniken nimmt zu
Lange Wartezeiten in Ambulanzen verschärfen das Problem. Die FDP besuchte mehrere Kliniken.
Ärzte und Pfleger an Düsseldorfer Krankenhäusern beklagen einen weiteren Anstieg der Übergriffe durch Patienten und Familienangehörige – physische Gewalt wie Schläge oder Würgen, aber auch Beschimpfungen und Drohungen. Betroffene wünschen sich vor allem Rückhalt, wie Vertreterinnen undVertreter der FDP bei einem Besuch in mehreren Kliniken erfuhren. „Wir wollen Pflegekräfte mehr wertschätzen, deshalb müssen wir uns um ihre Probleme kümmern“, sagt die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag, Christine Aschenberg-Dugnus. Zusammen mit der gesundheitspolitischen Sprecherin der FDP-Ratsfraktion, Christine Rachner, und dem stellvertretenden Kreisvorsitzenden Michael Dimitrov besuchte sie das Marienhospital, die Uniklinik und das LVR-Klinikum.
Das Marienhospital habe wegen seiner geographischen Nähe zu Altstadt und Hauptbahnhof viele Patienten, die Probleme mit Al- kohol- oder Drogenmissbrauch haben, hieß es. Einige von ihnen zeigten auch aggressives Verhalten. „Zehnnmal im Monat muss dort die Polizei kommen“, so Rachner. Mancher wünsche sich hier unter anderem eine Möglichkeit, durch zusätzliche Räume potenziell aggressive Patienten getrennt von den anderen warten zu lassen. Auch ist die Zahl der Fälle vergleichsweise hoch (bis zu einem Drittel), die gar kein Krankenhaus hätten aufsuchen müssen. „Das sind bei der Uniklinik deutlich weniger“, so Aschen- berg-Dugnus. Auch diese kennt aber das Problem mit aggressiven Patienten und setzt sogar einen eigenen Sicherheitsdienst ein.
Weil gerade langeWartezeiten die Lage verschärfen, wollen die Politiker sich für mehr Instrumente einsetzen, um Notfallpatienten schon vor dem Arztkontakt zu begutachten. Dazu gehören Portalpraxen und Softwaresysteme, die bei einem Anruf bei der Bereitschaftsdienstnummer 116117 zur ersten Beurteilung eines Krankheitsbildes eingesetzt werden können.