„Tatort“-Erfinder Gunther Witte mit 82 gestorben
KÖLN/BERLIN (dpa) Die größte Erfindung von Gunther Witte gehört mittlerweile zu Deutschland wie Bier und Fußball – und sie ist an fast jedem Sonntag im Fernsehen zu sehen. Gunther Witte hat den „Tatort“erfunden, damals 1969. Dass der Kommissar die Hauptfigur ist und es immer auch um ein gesellschaftliches Problem geht, war seine Idee. Nun ist der frühereWDR-Fernsehspielchef, der das deutsche Fernsehen veränderte wie kaum ein anderer, tot. Witte starb überraschend bereits am vergangenen Donnerstag im Alter von 82 Jahren in Berlin, wie derWDR am Montag in Köln mitteilte.
Witte war 1963 beim WDR gelandet, zunächst als Redakteur und Dramaturg in der Abteilung Fernsehspiel, die er von 1979 bis 1998 leitete. Aufgewachsen war Witte, der 1935 in Riga (Lettland) zu Welt kam, in Berlin. Nach dem Studium der Theaterwissenschaften und einem Engagement in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) ging er in den Westen.
„Mit seiner einzigartigen Erfindung der ,Tatort’-Reihe hat er den WDR und das deutsche Fernsehen so nachhaltig geprägt wie kaum ein anderer“, erklärte WDR-Intendant Tom Buhrow. Sonntag, 20.15 Uhr, sei nach wie vor „Tatort“-Zeit. „Das, was er geschaffen hat, bleibt und wird unsere Zuschauer weiterhin bereichern“, sagte Buhrow. 2011 erhielt Witte, der auch an anderen bekannten Produktionen beteiligt war, den Grimme-Preis.