Ja, er lebt noch, der alte Dörr-Rasen
beglichen werden konnten. Das habe sich im Laufe der Zeit auf 60.000 Euro summiert. In der Mitgliederversammlung hätten die für den Erhalt stimmenden Mitglieder erklärt, man würde diese eben in Raten abstottern oder notfalls in die Insolvenz gehen. Eine solch leichtfertige Haltung fuchst natürlich die bisher Verantwortlichen, die über Jahre viel Zeit und Geld in den Verein gesteckt haben.
Einige haben am Wochenende schon mal bewegliches Gut in Sicherheit gebracht, wie den Traktor mit Schlepper. Außerdem ärgert Kaiser, dass er sich bis vor einigen Monaten noch sehr schwer getan habe, irgendeinen der jetzigen „Rebellen“zur Mithilfe in Vereinsangelegenheiten, wie dem Ponyreiten, zu bewegen. Seiner Ansicht nach hätten diese auch nicht genügend die Gelegenheiten genutzt, um sich über die finanzielle Situation des Vereins zu informieren.„Hier kam niemand in die Geschäftsräume, um Einsicht in die Akten zu nehmen.“
„Wir haben alle relevanten Infos bekommen“, sagt Benjamin Strass- burg, der AmWerth zwar Pferde stehen hat, aber kein RSV-Mitglied ist. Außerdem habe man die Gebäude von Handwerkern verschiedener Gewerke begutachten lassen.
„Wenn wir dann festgestellt hätten, dass wird nichts, hätten wir dem Vorstand Recht gegeben“, sagt Strassburg. Man habe noch nicht genügend Informationen zusammen, um sich verbindlich zu äußern, sagt Margareta Cardeneo etwas zurückhaltender. Aber schon genügend Interessenten, die den neuenVorstand stellen wollen. Nach den Neuwah- len Anfang September werde man sich dann mit neuen Konzepten vorstellen.
Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann nimmt die Entscheidung mit einem Achselzucken hin. Das oben genannte Angebot sei auf Wunsch des alten Vorstandes zustande gekommen. Den neuen Vorstand erwartet nach Zimmermanns Worten angesichts der heruntergekommenen Gebäude, deren Statik vielleicht auch nicht mehr gewährleistet sei, nicht weniger als eine „Mammutaufgabe“.
Beim Blick in unseren Garten wurmte mir kürzlich dieser Hütt’n-Schlager durchs Ohr: Lebt denn der alte Dörr-Rasen noch? Zum Ende der Dürre war das, und nach wochenlanger Tropenhitze ohne einen Tropfen vom Himmel hätte ich keinen Pfifferling mehr auf sein Fortleben gegeben. Flächendeckend braun und staubig – der Rasen schien es hinter sich zu haben. Jetzt aber, da der August zur Neige geht, liegen nicht nur die Pfifferlinge frisch in den Auslagen der Obst- und Gemüsehändler – auch unser Gartengrün hat noch mal die Kurve gekriegt. Ja, er lebt noch, der alte Dörr-Rasen! Er ist ja auch abgehärtet – bei vier heimischen Sprösslingen und zahllosen Nachbarskindern, die fast täglich auf ihm herumtrampeln. Dank der Regenfälle in den letzten Tagen erlebt der Totgeglaubte nun seinen diesjährigen zweiten Frühling. Und ich sehe mich schon wieder Rasen mähen. gut