Rheinbahn verkauft Haltestellen-Schilder
174 ausrangierte Anzeigetafeln von Langenfelder Busstationen sind am nächsten Samstag für je 20 Euro zu haben.
LANGENFELD Wenn Bürgermeister Frank Schneider sein eigenes Rathaus-Schild haben möchte, dann sollte er am 8. September schnell sein. Und er muss 20 Euro bar dabei haben, um seinen Partykeller mit dem Schild zu schmücken, das vor drei Monaten noch an der Bushaltestelle unterhalb seines Amtszimmers stand. Denn so viel kostet jedes der insgesamt 174 ausrangierten Langenfelder Haltestellen-Schilder der Rheinbahn, die am kommenden Samstag ab 11 Uhr am Freiherrvom-Stein-Haus zugunsten des Vereins „Soziale Brennpunkte“verkauft werden. Umrahmt von einer kleinen Ausstellung mit Rahmenprogramm.
Im Juni hatte die Rheinbahn ihre Langenfelder Bus-Haltepunkte mit neuen Masten und Anzeigetafeln versehen. „In Düsseldorf und Hilden hatte sich nach dem Austausch gezeigt, dass viele Bürger gerne so ein ausgemustertes Schild haben wollten“, sagt Helmuth Höhn aus der Stabsstelle des Unternehmens. Statt sie zu verschrotten, seien sie in beiden Städten zum Materialpreis angeboten worden. „Viele Menschen verbinden mit bestimmten Haltestellen schöne Erinnerungen.“In beiden Städten seien fast alle Schilder schnell weggegangen.
Und dies erwartet Höhn auch in Langenfeld. „Ob es der tägliche Weg zur Schule war oder der Abschiedskuss für die erste große Liebe: Es besteht nun die Chance, sich ein ganz besonderes Andenken zu sichern.“Je nach Größe und Zahl der Anzeigetafeln im lackierten Stahlrahmen wiegen die Schilder bis zu 20 Kilogramm. Den Abtransport müsse jeder Käufer für sich klären, eine Auslieferung sei nicht möglich.
Die 174 Exemplare werden auf dem Parkplatz neben dem Freiherrvom-Stein-Haus ausgelegt; nicht in alphabetischer Reihenfolge. „Wer es auf eine bestimmte Haltestelle abgesehen hat, sollte möglichst früh dort sein“, empfiehlt Rheinbahnsprecher Oliver Schmidt. Reservierungen der Schilder seien nicht möglich. Deswegen müssten sich Interessierte auf eine Warteschlange gefasst machen. Laut Höhn bietet die Rheinbahn ausschließlich eigene Schilder an, also etwa nicht die von Reusrather Wupsi-Haltestellen.
Das Stadtarchiv eröffnet nach Angaben seiner Leiterin Dr. Hella-Sabrina Lange anlässlich des Verkaufs eine Ausstellung unter dem Titel „Nächster Halt: Freiherr-vomStein-Straße“. In Zusammenarbeit mit dem Verein „Linie D Arbeitsgemeinschaft historischer Nahverkehr Düsseldorf“seien historische ÖPNV-Ansichten zu sehen. Angefangen von der gleislosen Bahn über den Linienbus von 1925 auf der Linie Düsseldorf-Gerresheim-Hilden-Richrath-Langenfeld-Bahnhof, die Straßenbahn bis zu den Bussen der 70er und 80er Jahre im Langenfelder Stadtbild. Lange: „Diese Zeitreise ist im Foyer des Stadtmuseums zu besichtigen.“Zudem werde dort Kaffee und Kuchen gegen eine Spende angeboten.
Auch Oldtimer-Liebhaber bekommen am 8. September etwas geboten. Am Freiherr-vom-Stein-Haus werde ein Büssing-Bus aus dem Jahr 1929 zu besichtigen sein, kündigt Hans Männel vom Verein „Linie D“an. Der in der Rheinbahn-Werkstatt sorgfältig restaurierte Bus sei fahrtüchtig und könne während des Haltestellenschilder-Verkaufs besichtigt werden.
Samstag, 8. September, 11 bis 14 Uhr, Freiherr-vom-Stein-Haus und Parkplatz, Freiherr-vom-Stein-Straße