Rheinische Post Langenfeld

Ausstellun­g zeigt: So endete der Krieg

In der Villa Römer in Opladen werden die unterschie­dlichen Perspektiv­en auf 1918 deutlich.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDIA

LEVERKUSEN In der Villa Römer blickt der Opladener Geschichts­verein (OGV) derzeit auf die unterschie­dlichen Ausgänge des Ersten Weltkriegs und bietet eine lokale Perspektiv­e im europäisch­en Vergleich.

Anlass der Austellung der 100. Jahrestag des Ende des Ersten Weltkriegs (11. November). Ein Tag, der festgesetz­t, aber nicht von allen gleich erlebt wurde, wie die Ausstellun­g des OGV in Zusammenar­beit mit den Partnern aus Jülich und Leverkusen­s Partnerstä­dten Bracknell (England), Ljubljana (Slowenien), Ratibor (Polen), Schwedt (Brandenbur­g) und Villeneuve D’Ascq (Frankreich) zeigt. „Der Krieg ging in Europa auf unterschie­dliche Weise zu Ende, weil die Länder verschiede­nen Fronten angehörten“, erklärt Dr. Wolfgang Hasberg, Professor an der Universitä­t Köln. Während der Erste Weltkrieg in Deutschlan­d beispielsw­eise die Monarchie stürzte und sich die Weimarer Republik etablierte, wurden andernorts, wie etwa in Ratibor, die Stadt, die früher zu Preußen gehörte, zerstückel­t und neu aufgeteilt. In Bracknell dagegen zog ein Siegesmars­ch durch die Stadt, die Soldaten wurden mit Feuerwerk empfangen. Und in Leverkusen stellten die großen Unternehme­n wie Bayer ihre Kriegswirt­schaft auf Friedenspr­oduktion um.

Allein schon mit einer Ausstellun­g dem Ende eines Krieges zu gedenken und nicht – wie sonst üblich – dem Beginn, ist schon sehr außergewöh­nliches sagt Hasberg, der die Geschichts­vereine bei ihrer Arbeit zur Ausstellun­g unterstütz­t. Neben der Schau, die bis zum 10. Februar in der Villa Römer, Haus-Vorster-Straße 6, zu sehen ist (samstags, 15-18, sonntags, 11-16 Uhr), haben der Opladener und Jülicher Geschichts­verein gemeinsam eine 400-seitige Publikatio­n veröffentl­icht, in der ihre Recherchee­rgebnisse dokumentie­rt sind. Darüber hinaus haben sie ein Begleitpro­gramm mit Führungen und Vorträgen zusammenge­strickt, das parallel angeboten wird, darunter auch eine Filmreihe und Fachgesprä­che.

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FOTO: MISERIUS Wolfgang Hasberg, Michael Gutbier und Guido von Büren (v.l.) haben zu der Ausstellun­g „Kriegsende­n in europäisch­en Heimaten“beigetrage­n.

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