Ausstellung zeigt: So endete der Krieg
In der Villa Römer in Opladen werden die unterschiedlichen Perspektiven auf 1918 deutlich.
LEVERKUSEN In der Villa Römer blickt der Opladener Geschichtsverein (OGV) derzeit auf die unterschiedlichen Ausgänge des Ersten Weltkriegs und bietet eine lokale Perspektive im europäischen Vergleich.
Anlass der Austellung der 100. Jahrestag des Ende des Ersten Weltkriegs (11. November). Ein Tag, der festgesetzt, aber nicht von allen gleich erlebt wurde, wie die Ausstellung des OGV in Zusammenarbeit mit den Partnern aus Jülich und Leverkusens Partnerstädten Bracknell (England), Ljubljana (Slowenien), Ratibor (Polen), Schwedt (Brandenburg) und Villeneuve D’Ascq (Frankreich) zeigt. „Der Krieg ging in Europa auf unterschiedliche Weise zu Ende, weil die Länder verschiedenen Fronten angehörten“, erklärt Dr. Wolfgang Hasberg, Professor an der Universität Köln. Während der Erste Weltkrieg in Deutschland beispielsweise die Monarchie stürzte und sich die Weimarer Republik etablierte, wurden andernorts, wie etwa in Ratibor, die Stadt, die früher zu Preußen gehörte, zerstückelt und neu aufgeteilt. In Bracknell dagegen zog ein Siegesmarsch durch die Stadt, die Soldaten wurden mit Feuerwerk empfangen. Und in Leverkusen stellten die großen Unternehmen wie Bayer ihre Kriegswirtschaft auf Friedensproduktion um.
Allein schon mit einer Ausstellung dem Ende eines Krieges zu gedenken und nicht – wie sonst üblich – dem Beginn, ist schon sehr außergewöhnliches sagt Hasberg, der die Geschichtsvereine bei ihrer Arbeit zur Ausstellung unterstützt. Neben der Schau, die bis zum 10. Februar in der Villa Römer, Haus-Vorster-Straße 6, zu sehen ist (samstags, 15-18, sonntags, 11-16 Uhr), haben der Opladener und Jülicher Geschichtsverein gemeinsam eine 400-seitige Publikation veröffentlicht, in der ihre Rechercheergebnisse dokumentiert sind. Darüber hinaus haben sie ein Begleitprogramm mit Führungen und Vorträgen zusammengestrickt, das parallel angeboten wird, darunter auch eine Filmreihe und Fachgespräche.