Bürger stehen Schlange für Anleihe
Für ihr Glasfaser-Projekt locken die Stadtwerke mit 2,2 Prozent Zinsen.
LANGENFELD Um Punkt 9 Uhr öffneten sich die Glastüren am Service-Center der Stadtwerke Langenfeld. Fast 200 potenzielle Anleger bildeten bis dahin eine geordnete Schlange, um die zweite Bürgeranleihe zur Finanzierung des Glasfaserausbaus zu zeichnen. 2,2 Prozent Zinsen für zehn Jahre sind in diesen Zeiten offensichtlich ein verlockendes Angebot. Die Stimmung bei den Wartenden, von denen die ersten schon um kurz vor 8 Uhr anstanden, war überwiegend entspannt. Kommentare wie „Hauptsache es regnet nicht“, „war beim ersten Mal schon so“oder „nicht schlimmer als beim Discounter, wenn es Kinderkleidung gibt“waren zu hören.
Eine junge Mutter, die sogar mit Kind im Kinderwagen die Wartezeit auf sich nahm, erhielt die „Bearbeitungsnummer 1“, eine ältere Dame, die im Rollator sitzend gewartet hatte, verließ die erste Eingangskontrolle als dritte. Wer alle Unterlagen komplett hatte, war, wenn er dann endlich dran war, in weniger als fünf Minuten wieder draußen.
Die Vermutungen der Verantwortlichen hinsichtlich des Andrangs erwiesen sich als richtig. Stadtwerke-Chef Kersten Kerl sagte um die Mittagszeit „es läuft grandios an“. Im Gegensatz zur ersten Anleihe 2015, als die Papiere am ersten Tag vergriffen waren, ist – laut Kerl „dank dem großen Volumen noch was frei, auch morgen, übermorgen oder sogar Montag“. Irritationen gab es nur in Einzelfällen, wenn etwa ein Mitglied einer Eigentümergemeinschaft über die Kunden-Nummer der Gemeinschaft das Wertpapier zeichnen wollte. „Er muss selber Stromkunde sein“, so Kerl.