Händler wollen verhandeln
Die Höhe der Entschädigungen wird als „wesentlicher Knackpunkt“in den Gesprächen um den Großmarkt bezeichnet.
Die Großmarkthändler sagen „Ja, aber...“: Sie sind dafür, mit der Stadttochter Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz (IDR) über einen Mietvertrag für einen neuen Großmarkt zu verhandeln. Gleichzeitig machen sie einen Erfolg dieser Verhandlungen von der Höhe der Entschädigungen abhängig, die sie für Einbauten (Büros, Kühlhäuser etc) erhalten, die sie mit dem Abriss der heutigen Hallen verlieren. Das ist das Ergebnis der Vollversammlung der Händler. Gute Nachricht für die Düsseldorfer: Der beliebte Trödelmarkt soll auf dem Gelände an der Ulmenstraße weiterhin stattfinden. Danach hatte es seit einigen Monaten nicht ausgesehen.
Vor zwei Wochen hatte es ein Spitzengespräch bei Oberbürgermeister Thomas Geisel gegeben. Die IDR, die das Großmarkt-Areal von der Stadt kaufen, entwickeln und vermieten soll, kam den Händlern entgegen. Die Miete für den neuen Großmarkt wurde um einen Euro auf 8,50 Euro pro Quadratmeter gesenkt. Peter René Hecker, Geschäftsführer der Projektgesellschaft Großmarkt Düsseldorf Zwei.Null GbR: „Die Entschädigungsproblematik wird ein wesentlicher Knackpunkt bei den Verhandlungen sein. Ohne eine befriedigende Regelung werden wir einem neuen Gesamtmietvertrag wohl nicht zustimmen können.“
Die Vollversammlung beschloss, dass nun mit Stadt und IDR verhandelt wird. In der Projektgesellschaft sind die Blumengroßhändler ebenso vertreten wie die Großhändler von Obst und Gemüse. Einstimmig war das Votum nicht: Von den 23 Mitgliedern, darunter der Blumengroßmarkt, stimmten 18 für das Verhandlungsmandat. Fünf stimmten mit Nein, darunter auch sehr große Handelsbetriebe.
Die Händler schlagen vor, Neuinvestitionen für den Blumengroßmarkt gesondert vorzunehmen, da es dafür eine Landesförderung geben kann, weil dort fast ausschließlich Erzeuger ihre Produkte anbieten. Es soll nunmehr mit der IDR zwei Generalmietverträge geben: einen für den Bereich Lebensmittel, einen für den Blumengroßmarkt. Dagegen hat die IDR nichts einzuwenden. Sie kalkuliert insgesamt eine Investition von rund 50 Millionen Euro ein.
Als nächsten Schritt wollen die Händler eine Betreibergenossenschaft auch für den Lebensmittelbereich gründen. Dann wird ein Managementkonzept für den Gesamtbetrieb entwickelt. Der Radschlägermarkt, bislang von der Stadt organisiert, soll erhalten und von der neuen Genossenschaft betrieben werden.