Narkose: Künstlicher Schlaf bei Operationen
Wenn Menschen krank sind oder einen Unfall hatten, müssen sie manchmal operiert werden. Dafür brauchen sie eine Narkose – das ist ein besonderer Schlaf.
Abdulla sitzt im Krankenbett. Vor wenigen Tagen wurde er in einer Klinik operiert. Daran kann sich der Achtjährige aber nicht erinnern. Denn er hat während der Operation eine Narkose bekommen. Das ist eine Art künstlicher Schlaf. Er wird von Medikamenten erzeugt, den Narkosemitteln. Die lassen einen Patienten so tief schlafen, dass er von der Operation nichts mitbekommt und keine Schmerzen hat.
Um die Narkosen kümmern sich spezielle Ärzte, die Anästhesisten. Abdulla und seine Mutter sprachen vor der Operation mit einem solchen Arzt. Dabei erfuhr der Junge, dass er einige Stunden vor der Operation nichts essen darf, damit er die Narkose gut verträgt. Im Operationsraum überwachte eine Maschine Abdullas Herzschlag. Außerdem überprüfte der Arzt den Blutdruck und kontrollierte, dass in Abdullas Blut genug Sauerstoff war. Dann pikste er eine Nadel in Abdullas Handrücken. Durch sie floss Narkosemittel ins Blut. Von diesem Moment an weiß Abdulla nicht mehr, was passiert ist. „Die Narkose war wie schlafen“, erzählt er.
Weil dieser Schlaf so tief ist, übernimmt eine Maschine das Atmen. Dafür gibt es verschiedene Methoden. Eine davon ist ein Schlauch, der in den Mund des Patienten geführt wird und diesen unter anderem mit Sauerstoff versorgt. Während der Narkose achtete der Arzt darauf, dass Abdullas Herz normal schlug, und ließ weiter Narkosemittel in Abdullas Blut fließen. Als die Operation beendet war, stellte der Arzt das Medikament ab. Abdulla konnte wieder alleine atmen. „Ich bin im Krankenhauszimmer aufgewacht“, sagt er. dpa