Heizen: Jetzt an den Winter denken
Mit der Kampagne „Was läuft im Keller“will die Verbraucherzentrale ermuntern, Heizkörper rechtzeitig fit zu machen.
LANGENFELD/MONHEIM Es ist der Klassiker: Plötzlich ist der Sommer zu Ende, es muss geheizt werden. Doch die Heizung zeigt Macken oder Störungen. „Nach den ersten kalten Nächten steht unser Telefon nicht still“, beschreibt ein Langenfelder Installateur den alljährlichen Trubel. Die Langenfelder Verbraucherzentrale wirbt stattdessen für den Dreiklang „Vorbeugen, rechtzeitig agieren, Geld und Energie sparen“. Die Verbraucherzentrale nutzte die Großaktion „Familienwelten“, um am Aktionsstand „Besser heizen“auf dem Stadthallenvorplatz Infomaterial und viele Antworten rund um alte Heiz-Schätzchen mit hohem Energieverbrauch und sparsame Alternativen zu geben. Energieberater Florian Bublies von der Verbraucherzentrale NRW und Andreas Nawe, Leiter der Beratungsstelle in Langenfeld, gaben Spartipps und zeigten auf, wo moderne Öl- und Gassysteme, Wärmepumpen, Pelletheizungen oder die Solarthermie Stärken und Schwächen haben.
Der Stand war gut besucht, und konkrete Einzelfragen zeigten die Komplexität des Themas. Die Theorie ergänzten der Langenfelder Michael Paulzen, Vertreter Innung für Sanitär- und Heizungstechnik der Kreishandwerkerschaft im Kreis Mettmann, und Jens Hecker, Klimaschutzkoordinator Stadt Langenfeld. Paulzen nannte die Probleme, die vielfach 20 bis 30 Jahre alte Heizungsanlagen in der Praxis bedeuten. Oft sind Kessel in Einfamilienhäusern überdimensioniert, weil die Zahl der Bewohner (und zu beheizenden Räume) reduziert ist. „Ein Durchlauferhitzer kann für die Warmwasserversorgung wirtschaftlicher sein“. Oder: Moderne Steuerungstechniken sind nicht mit alten Anlagen kompatibel. In anderen Fällen reicht es zunächst, energieeffiziente Pumpen einzubauen, und die Anlage noch ein paar Jahre laufen zu lassen. Manchmal ist auch der Austausch der alten Heizungsventile gegen Thermostatventile eine „Erste Hilfe“.
Die Kampagne der Verbraucherzentrale „Was läuft im Keller“soll vor allem dazu dienen, diese Überlegungen nicht zu vertagen, bis die alte Heizung defekt ist. Denn dann fehlt es meist an Zeit und Ruhe für eine gründliche Planung. „Wir helfen natürlich in Notfällen, aber eine vernünftige Planung, die Wirtschaftlichkeit und Kundenwünsche kombiniert, braucht ein paar Wochen“, so Paulzen. Wer auf finanzielle Hilfen durch KfW-Mittel hofft, sollte Zeit einplanen. „Eine neutrale Energie- Beratung in den eigenen vier Wänden durch die Verbraucherzentrale dauert ein bis zwei Stunden und kostet 60 Euro“, erinnert Bublies an ein schon länger gern genutztes Angebot.
Informationen zum Thema „Besser heizen“gibt es unter www.verbraucherzentrale.nrw/besser-heizen. Die Aktion „Besser heizen“ist Bestandteil des Projekts „Energie2020“der Verbraucherzentrale NRW, das mit Mitteln des Landes und der EU gefördert wird.