Internetgemeinde bei der RP
Rund 200 Teilnehmer diskutierten beim 6. Barcamp über digitale Trends.
DÜSSELDORF Warum Facebook seinen Foto-Beitrag über Zahnstein gelöscht hat, will Gesundheitsberater Oliver Treibel wissen. „Manche Fotomotive werden von Facebook automatisch entfernt“, antwortet Lisa Schmitz, Expertin für Social Media. Für die 26-Jährige ist es bereits das dritte Barcamp in Düsseldorf, doch an diesem Wochenende leitet sie zum ersten Mal einen eigenen Workshop.
Auf Einladung der Rheinischen Post diskutierten bei der 6. Auflage bereits gestern über 200 Teilnehmer im RP-Konferenzzentrum im Stadtteil Heerdt über digitale Themen. Auch heute werden wieder über 30 Workshops angeboten.
Das Besondere bei einem Barcamp: Das Programm entsteht erst vor Ort durch die Vorschläge der Teilnehmer. Jeder kann bei der Eröffnungsrunde einen eigenen Themenvorschlag einbringen — entweder, um selbst einen Kurzvortrag zu halten, oder um direkt mit anderen Interessenten in eine Diskussion einzusteigen. Je nach Interesse der Teilnehmer werden dann die verfügbaren Räume verteilt.
Natürlich interessiert sich die Netz-Szene für neue Strategien und Tipps, um die eigene Marke in sozialen Netzwerken beliebter zu machen. Doch was die Barcamp-Gäste beschäftigt, beschränkt sich nicht nur auf Twitter, Facebook, YouTube und Instagram. Vielmehr sind es Themen wie die Balance zwischen Leben und Arbeit, bei denen sich sogar die hinterste Sitzreihe mit Zuhörern füllt. Was ist eigentlich ein guter Job? Bleibt genug Zeit für mich?
Auch über Probleme wie zu viel Druck am Arbeitsplatz oder Depressionen tauschen sich die Teilnehmer offen aus. „Beim ersten Barcamp fragten die Leute noch, wie Social Media funktioniert und was man damit alles machen kann“, sagt Teilnehmer Timo Stoffels. „Aber die Veranstaltung hat sich extrem weiterentwickelt. Jetzt sprechen wir wieder viel mehr über gesellschaftliche Dinge.“