Poller und Hochbeete sichern die City
Barrieren gegen Lkw-Anschläge an fünf Zufahrten der Fußgängerzone. Technik startet Ende November.
LANGENFELD Rein optisch ist die Fußgängerzone jetzt bestens gegen Terroranschläge mit Lastwagen wie in Berlin oder Nizza abgesichert. Doch es wird laut Verkehrs- und Tiefbauamtsleiter Franz Frank noch etwa ein Monat vergehen, bis die für rund 900.000 Euro angeschaffte Anlage in Betrieb gehen wird.
Starre und versenkbare Poller, die einen Lkw mit Tempo 80 aufhalten sollen, sind jetzt an allen fünf Zufahrten Solinger-, Friedhof- und Ganspohler Straße eingebaut. Und mit hartem Stahl verstärkte Beton-Hochbeete daneben verhindern, dass Terroristen links oder rechts vorbei und dann weiter in die Menschenmenge fahren können. In Höhe der Kirche St. Josef wurde jetzt die letzte der fünf Zufahrten in die Fußgängerzone Solinger Straße entsprechend abgesichert. „Wir wollen Ende November damit in Betrieb gehen, auf alle Fälle vor dem Weihnachtsmarkt“, sagt Frank. „Momentan arbeiten wir am Hintergrund-System, wer wann auf die versenkbaren Poller zugreifen darf.“Vorerst werde der Bildschirm nur bei der Feuerwehr stehen, die bei Einsätzen in der City oder auf dem schnellstmöglichen Weg zu einem Brand freie Fahrt bekommen muss. „Später soll auch im Rathaus ein Bildschirm stehen.“Das für Wochenmarkt, Stadtfeste und tägliche Lieferzeiten zuständige Ordnungsamt hinterlege die entsprechenden Zeiten für die versenkbaren Polleranlagen zur entsprechenden Programmierung bei der Feuerwehr. Damit niemand unangenehm überrascht oder erschreckt wird, wenn die Poller aus dem Boden kommen oder dort verschwinden, sind kleine Ampeln installiert. „Und es wird jeweils auch ein Ton zu hören sein“, betont Frank.
Laut Ordnungsamtsleiter Christian Benzrath wären im Sinne der Abwehr von Lkw- oder Pkw-Anschlägen ausschließlich starre Barrieren nicht möglich gewesen. „Die Sperren müssen so gestaltet sein, dass jederzeit Rettungsdienst und Feuerwehr sie passieren können.“Dazu wurden zuletzt bei Großveranstaltungen in der City große Wassertanks oder auch Betonblocks platziert und zusätzlich Lkw quergestellt, die bei Bedarf ein Stück zurücksetzten, um etwa Rettungswagen ein- und ausfahren zu lassen. Die Personalkosten hierfür summierten sich indes jährlich auf einen hohen fünfstelligen Betrag, die bei einer Sicherung des Wochenmarkts durch Lkw weiter ansteigen würden.
Die tunnelartigen Zufahrten von der Bachstraße und vom Sändchen zum Marktplatz bekommen übrigens wegen der für Lkw zu niedrigen Durchfahrthöhe keine Poller.