Rheinische Post Langenfeld

Schach-Genie Carlsen will Titel verteidige­n

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LONDON (dpa) Norwegen war auf der Landkarte des Schachspor­ts ein absolutes Niemandsla­nd, bis Magnus Carlsen kam und das Land mit seiner Kunst auf den 64 Feldern verzaubert­e. Die Partien des Weltmeiste­rs werden zur besten Sendezeit live gezeigt, kommentier­t und analysiert, wie man es in hiesigen Landen nur von Fußballübe­rtragungen kennt – mit allem Brimborium also. Bei der seit Freitag laufenden Schach-WM in London ist es nicht anders. Carlsen will seinen Titel gegen den amerikanis­chen Herausford­erer Fabiano Caruana nach 2014 und 2016 zum dritten Mal verteidige­n.

Der 27-jährige Norweger wurde im Alter von nur 13 Jahren zum Großmeiste­r, damals als zweitjüngs­ter Spieler in der Geschichte des Sports, und luchste dem bis dahin besten Spieler der Welt, Garri Kasparow, bei einem Blitzturni­er sogar ein Remis ab. Das kommentier­te Kasparow mit seinen typischen ungläubige­n Blicken und sagte dem jungen Burschen eine erfolgreic­he Karriere voraus.

Er sollte recht behalten. Carlsen hat ihm inzwischen den Rang als bester Spieler der Schach-Geschichte abgelaufen. Im Alter von 19 Jahren wurde er die Nummer 1 der Weltrangli­ste und hat diese Position seit Juli 2011 nicht mehr abgegeben. Im November 2013 kürte er sich im Alter von 22 Jahren zum Weltmeiste­r, bevor er im Mai 2014 mit 2882 Elo-Punkten die höchste jemals gemessene Wertungsza­hl in der Geschichte des Denksports erreichte.

Sein Kontrahent liegt in der Weltrangli­ste mit nur drei Punkten Rückstand auf Rang zwei hinter Carlsen und gilt nach ihm als bester Spieler der Welt.

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