Alaaf, Helau und Prost!
In Düsseldorf und Köln wurde der Start in die Session ausgelassen gefeiert.
KÖLN/DÜSSELDORF (RP/dpa) In den rheinischen Hochburgen hat am Sonntag die närrische Zeit begonnen. Pünktlich um 11 Uhr 11 nahm das Unvermeidliche seinen Lauf – kräftiges Bechern hatte vielerorts schon lange vorher eingesetzt. In Düsseldorf wachte der Traditionsschelm Hoppeditz von den Toten auf – am letzten Aschermittwoch hatte man ihn zu Grabe getragen. Auch in Bonn und Aachen wurde ausgiebig gefeiert.
In Köln wurde es erst einmal amtlich: Unter den wachenden Augen von Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) unterschrieben das Festcomité und das neue Dreigestirn noch vor elf im Rathaus den neuen Sessionsvertrag. Muss schließlich alles seine Ordnung haben im Karneval. „Ich hoffe, Sie haben sich alle schon eingeschunkelt“, sagte Reker später zu den Tausenden Karnevalisten auf dem Heumarkt. „Wir haben das jedenfalls schon hinter der Bühne getan.“Sie wünschte den Karnevalisten ein friedliches und ausgelassenes Feiern. „Sowas hat man lange nicht gesehen, so schön, so schön“, jubelte die Menge, und immer wieder: „Kölle Alaaf“.
Am Abend meldete das Ordnungsamt mehrere Zwischenfälle. Wie die Stadt mitteilte, kam es zu einer angezeigten Vergewaltigung und mehreren sexuellen Belästigungen. Alle Tatverdächtigen seien von der Polizei ermittelt worden.
In Düsseldorf hatten sich zahlreiche Jecken vor dem Rathaus versammelt. Zuvor waren schon die 1300 Teilnehmer des Umzugs der Karnevalsgesellschaften unter lautem Jubel von der Rheinuferpromenade zum Marktplatz gezogen.
Mit Spannung erwarteten alle die Spottrede des Hoppeditz, der diesmal jedoch ein paar Minuten länger als sonst dem Schönheitsschlaf gefrönt hatte. Dafür war er mit einem Megaphon gegen etwaige Soundprobleme, wie sie bei der Sessionseröffnung vergangenes Jahr noch aufgetreten waren, gewappnet. Lieblingsziel von Hoppeditz-Darsteller Tom Bauer nach seinem „Sprung“aus dem Senftöpchen war natürlich mal wieder das Stadtoberhaupt.