Polizei startet Fahndungsportal
Landesweit werden neuerdings Suchmeldungen nach Straftätern eingestellt.
DÜSSELDORF Alle Fahndungsaufrufe der 47 Kreispolizeibehörden und Präsidien in Nordrhein-Westfalen werden neuerdings erstmals auf einem einheitlichen Internetportal des Landeskriminalamtes (LKA) zusammengefasst. Zudem können Opfer von Raubdelikten, Einbrüchen und Fahrraddiebstählen der Polizei Fotos von ihren entwendeten Gegenständen zur Verfügung stellen, die diese dann auf dem neuen Fahndungsportal veröffentlicht. „Früher haben wir Fahndungsplakate an Laternenmasten aufgehängt, heute hängen wir sie ins Netz“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Montag.
Bislang war es in NRW so, dass die Polizeibehörden jeweils eigene entsprechende Fahndungsportale hatten. So habe man sich mühsam durch einzelne Seiten suchen müssen, wenn man etwas finden wollte, so der Minister.
Unter www.polizei.nrw/fahndungen sind schon 173 Fahndungsaufrufe mit Bildern und Steckbriefen eingestellt. Ganz oben stehen die Topfahndungen, diese sind rot unterlegt. Eine sogenannte „Most Wanted“-Liste mit den zehn meistgesuchten Verbrechern gibt es nicht. „Auf so etwas haben wir bewusst verzichtet. Wir wollten nicht, dass der Nutzer damit erschlagen wird“, sagt Judith Goldglück vom LKA. Auf dem Portal kann per Eingabe in eine Maske unter anderem nach Tatverdächtigen, Gegenständen, Vermissten und unbekannten Toten gesucht werden.
Verlinkt ist das Portal mit dem Bundeskriminalamt, den 15 anderen Landespolizeibehörden in Deutschland sowie der Polizei in Belgien und den Niederlanden. Die NRW-Polizei nimmt bei dem Portal aber keine Vorreiterstellung ein. Die anderen Bundesländer verfügen bereits über solche oder ähnliche Instrumente. Eigentlich wollte man auch in NRW viel früher an den Start gehen. „Aber aufgrund von Sicherheitsproblemen musste der Start um zwei bis drei Jahre verschoben werden“, sagte Landeskriminaldirektor Dieter Schürmann.