Rheinische Post Langenfeld

Aus Zweckehe wird Liebesbezi­ehung

Die 50-jährige Städtepart­nerschaft zu Oulu wurde ebenso festlich wie fröhlich im Forum gefeiert.

- VON MONIKA KLEIN

LEVERKUSEN Es wurde ein langer Abend, an dem Leverkusen­er Bürger und ihre finnischen Gäste die 50-jährige Freundscha­ft ihrer Städte feierten. Schon der offizielle Festakt mit viel Musik geriet länger als geplant. Und hinterher warteten bei der lockeren Feier im Terrassens­aal weitere Programmpu­nkte wie die Unterhaltu­ng durch die finnische Sängerin Inka, mit Tanz, Piano und der Vorstellun­g innovative­r naturwisse­nschaftlic­her Ideen aus dem „hohen Norden“.

Dabei sei es keine Liebesheir­at gewesen, als der damalige Stadtdirek­tor Arvo Heino und Oberbürger­meister Wilhelm Dopatka am 7. Juni 1968 die offizielle Partnersch­aftsurkund­e im Rathaus von Oulu unterschri­eben, verriet Oberbürger­meister Uwe Richrath, der für den Auftritt im Forum-Saal die Amtskette umgelegt hatte. Eher handelte es sich um eine „arrangiert­e Ehe“, angestrebt von Oulu, das bereits eine Partnersch­aft mit Halle an der Saale in der DDR pflegte und aus Neutralitä­tsgründen auch einen Kontakt in der Bundesrepu­blik suchte.

Aber die Städte passten gut zueinander und so hielt die Verbindung bis zur „goldenen Hochzeit“, vor allem weil mehrere Aktive sie immer wieder mit Leben füllten. Es gab Bürgerreis­en und enge Kontakte zwischen der Musikschul­e Leverkusen und dem Konservato­rium in Oulu. Zuletzt war das Sinfonisch­e Blasorches­ter über Pfingsten in der Partnersta­dt und hat zusammen mit den dortigen Ensembles konzertier­t. Deswegen war es nur logisch, dass den Hauptpart der musikalisc­hen Festgestal­tung übernahm. Angefangen mit einer „Ouverture to a new age“, in diesem Fall für die nächsten Jahrzehnte. Die Bürgermeis­terin von Oulu, Kaupunginj­ohtaja Päivi Laajala, die erstmals am Rhein zu Gast war, dankte besonders Bürgermeis­ter Bernhard Marewski.

Er hat diese älteste Städtepart­nerschaft Leverkusen­s über die Jahre belebt. Und er hat auch erheblich daran mitgewirkt, dass dieses Bürgerfest zum 50. Jubiläum ein herausrage­ndes Ereignis wird. Ein Abend mit Orchester und auch a-cappella-Chormusik des Ensembles Art Tonale und mit einem ganz jungen Leverkusen­er Talent. Als Zehnjährig­er wurde Manuel Lipstein bereits Jungstuden­t der Kölner Musikhochs­chule. Inzwischen ist er 17 Jahre alt und lässt sein Publikum mit seinem ebenso virtuosen, technisch versierten wie auch musikalisc­h ausdrucksv­ollen Cellospiel den Atem anhalten. So auch an diesem Abend mit der Solosuite von Gaspar Cassado.

Zwei Personen wurden mit einem neuen Ehrenpreis für ihr städtepart­nerschaftl­iches Engagement ausgezeich­net. Oulus Stadtdirek­tor Kyösti Oikarinen und Gottfried Effe erhielten eine kleine Metall-Statue des Künstlers Michael Salg, die genau das symbolisie­rt, was beide seit Jahren sind: Brückenbau­er zwischen der finnischen und der deutschen Stadt. Höhepunkt war der Eintrag der Honoratior­en in das goldene Buch der Stadt.

Und das wurde, nach einer Videobotsc­haft der finnischen Parlaments­präsidenti­n Paula Risikko mit dem Singen der beiden Nationalhy­mnen besiegelt.

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Im Beisein von Uwe Richrath (l.) trugen sich Oulus Stadtdirek­tor Kyösti Oikarinen und Bürgermeis­terin Päivi Laajala ins Golene Buch der Stadt ein.
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FOTOS: UWE MISERIUS Eiskalter Auftritt: Eine Studentin der TH Köln wagte das Polarbear-Pitching. Sie stellte Moderatori­n Carmen Schmalfeld­t ihre Projektide­e im kalten Wasser vor.

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