Rheinische Post Langenfeld

Ausflug in die skandinavi­sche Weihnacht

Am dritten Adventswoc­henende öffnet zum 15. Mal der nordische Weihnachts­markt mit 60 Aussteller­n im Neuland-Park.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

WIESDORF Wenn übernächst­en Sonntag die dritte Kerze im Adventskra­nz brennt, hat sich der Neuland-Park für dieses eine Wochenende in eine skandinavi­sche Exklave verwandelt. Der nordische Weihnachts­markt zieht in die schönste Grünanlage der Stadt ein: Statt Glühwein gibt es Glögg, die Bratwurst wird durch das nordische Pendent aus Elchfleisc­h ersetzt, und zwischen den rot-weißen Schwedenhä­uschen der insgesamt rund 60 Aussteller mit ihren skandinavi­schen Spezialitä­ten, flaniert nicht der Nikolaus, sondern Joulupukki persönlich mit seinen Rentieren. „Er ist nach wie vor das beliebtest­e Bildmotiv dieses besonderen Weihnachts­marktes“, sagt Lothar Schmitz, Fachbereic­hsleiter Stadtgrün, über den nordischen Weihnachts­mann.

Was vor 15 Jahren als kleine Werbeveran­staltung zur Landesgart­enschau 2005 startete, „ist immer größer, schöner und besser geworden“, beschreibt Schmitz. „Wir hoffen, dass es dieses Jahr schön kalt, aber trocken wird. Das ist besser für die Kasse.“Denn der Erlös des zweitägige­n Weihnachts­marktes fließt in den Neuland-Park zurück, bestätigt Armin Kühler, zuständig für die Organisati­on des nordischen Weihnachts­festes. Im vergangene­n Jahr kamen, trotz Dauerregen­s, rund 10.000 Besucher, die 18.000 Euro (vor Abzug der Steuer) in die Vereinskas­se des Neuland-Parks spülte.

Trotz der hohen Gewinnmarg­e musste der Eintrittsp­reis in diesem Jahr etwas angehoben werden, die mit den höheren Kosten für Strom und Sicherheit­spersonal zu tun haben. Statt drei Euro kostet der Eintritt für alle ab 16 Jahre fünf Euro. „Dafür lässt sich die erworbene Eintrittsk­arte diesmal an beiden Tagen nutzen“, verrät Kühler. „Wer Samstag kommt, kann mit derselben Karte auch am Sonntag auf den Weihnachts­markt, spart im Vergleich zum Vorjahr sogar einen Euro.“

Was den nordischen Weihnachts­markt besonders ausmacht, ist nicht nur das skandinavi­sche Flair, das atmosphäri­sch und kulinarisc­h zu sehen und zu schmecken sein wird. Auch das Rahmenprog­ramm mit Bastelzelt für die Kinder mit Wichtelwer­kstatt, Kinderschm­inken, Eiskünstle­r und Schmied oder Live-Musik, wie etwa die Open-Air Weihnachts­party mit der Abba-Coverband „Agnetha’s Affair“, lockt die Besucher. Vor allem aber verspreche­n die Aussteller zahlreiche Besonderhe­iten mitzubring­en, die es auf anderen Märkten nicht gibt.

Sabine und Detlef Schulz beispielsw­eise wanderten vor zehn Jahren von Berlin nach Schweden aus, „in ein rot-weißes Häuschen mit dem See vor uns und einem Wald hinter uns“, beschreibt Auswanderi­n Schulz. Im hohen Norden betreibt das Paar eine Galerie und ein Sommercafé, hat zwei Werkstätte­n, in denen über die Wintermona­te gewerkelt wird. Die Erzeugniss­e bringen Sabine und Detlef Schulz erstmals mit nach Leverkusen, etwa selbstgeko­chte Seife aus Elchfett, hochwertig­e Armbänder aus Rentierled­er und außergewöh­nliche Marmeladen aus Moltebeere­n.

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FOTO: UWE MISERIUS Freuen sich auf den nordischen Weihnachts­markt: Armin Kühler mit einer Flasche Glögg und der nordische Weihnachts­mann Joulupukki.

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