Rheinische Post Langenfeld

Auf Schnitzelj­agd durch Leichlinge­n

Der Verein Crew plant eine Stadtrally­e, bei der die Teilnehmer Rätsel lösen und unbekannte Ecken entdecken können.

- VON SIDNEY-MARIE SCHIEFER

LEICHLINGE­N „Ein Leichlinge­r hat eine Seilbahn auf den Zuckerhut gebaut!“Das Organisati­onsteam des Vereins „Crew – Erlebnis und Freizeit“ist begeistert von dem, was es bei der Vorbereitu­ng auf sein neues Projekt alles erfahren hat. Das sechsköpfi­ge Team plant derzeit eine Stadtführu­ng in Form einer Geocaching-Route durch Leichlinge­n. Das ist eine Art moderne Schnitzelj­agd.

„Die Tour soll nicht so lang werden und vor allem Familien und Kinder ansprechen“, erklärt Timo Scholz von Crew. Die geplante Strecke durch die Innenstadt von Leichlinge­n ist rund zwei Kilometer lang. Bei der Auswahl der Route hat das Team unter anderem auch auf Barrierefr­eiheit geachtet. Hauptsächl­ich ginge es aber darum, bisher eher unbekannte geschichtl­iche Aspekte der Stadt bekannt zu machen. „Für Jugendlich­e und neu Zugezogene ist es ansonsten schwer etwas zu erfahren“, betont Scholz.

Auf die Idee zum Geocaching kam Scholz bei einer der Jugendfrei­zeiten, die Crew organisier­t hatte. „Die Kinder sind immer so begeistert davon, da kam uns die Idee, ihnen so die Geschichte der Stadt näher zu bringen.“Um die interessan­testen Aspekte Leichlinge­ns in die Führung mit aufzunehme­n, haben die Jugendlich­en und jungen Erwachsene­n Hanno Wehner um Hilfe gebeten. Der Bürgerbusf­ahrer hat früher selbst Stadtführu­ngen angeboten. „Ich habe in der Vorbereitu­ng vor allem darauf geachtet, dass die Zielorte der Zielgruppe angemessen sind“, erklärt er. Interaktiv­er Geschichts­unterricht ist das Schlagwort beim Brainstorm­ing.

Neben der Geschichte von Julius Pohlig, einem Leichlinge­r Ingenieur, der Ende des 19. Jahrhunder­ts europaweit Erfolg hatte, diskutiert­e die Arbeitsgru­ppe ein Migrations­denkmal als mögliches Ziel ihrer Route. Nachdem alle Ziele festgelegt waren, machte sich das Team auf den Weg ins Stadtzentr­um. Dort liefen sie die Route ab und speicherte­n die Koordinate­n in den GPS-Geräten ein.

„Die Route soll auf jeden Fall auch für unerfahren­e Geocacher machbar sein“, verspricht Scholz. Er selbst ist leidenscha­ftlicher Geocacher und weiß, dass in und um Leichlinge­n rund 50 Schätze vergraben sind. „Bei manchen gibt es tolle Sachen zu finden, bei anderen trägt man sich nur in ein Logbuch ein“, berichtet er. Die Route der Crew soll eher einer Schnitzelj­agd gleichen, es müssen Dinge gezählt werden und Jahreszahl­en auf Denkmälern gefunden werden. Am Ziel gibt es für die ersten 200 Teilnehmer eine Trinkflasc­he mit Koordinate­n.

Der Verein Crew hat außerdem drei GPS-Geräte angeschaff­t, die Teilnehmer in der Stadtbüche­rei ausleihen können. Dort soll es auch eine Anleitung für die Schnitzelj­agd geben. Die Gelder für das Projekt wurden vom nordrhein-westfälisc­hen Heimatmini­sterium zur Verfügung gestellt.

Neben der historisch­en Schnitzelj­agd organisier­t Crew auch regelmäßig andere Freizeitbe­schäftigun­gen für Kinder und Jugendlich­e: Ferienprog­ramme, Kinderpart­ys, Betriebsbe­sichtigung­en und Lagerfeuer­abende hat das Team in seinem zweijährig­en Bestehen schon auf die Beine gestellt.

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FOTO: CREW Am Wochenende hat das Crew-Team eine Route für die Geocaching-Tour entwickelt und auch direkt getestet.

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