Rheinische Post Langenfeld

Monheimer feiert Flipper-Filmpremie­re

Der Film von Ilija Jesulic mit Schauspiel­er Ralf Richter wurde jetzt im Gladbecker Kommunalen Kino gezeigt.

- VON MARA WIEGAND

MONHEIM Ilija Jelusic kommt aus Monheim und ist Filmemache­r. Er dokumentie­rte den Weg zur Flipper-Weltmeiste­rschaft 2016. Kevin Abramczyk ist Flipper-Fan und organisier­te die Veranstalt­ung. Der 50-minütige Film „Gladbeck flippt aus“ist eine Mischung aus Dokumentat­ion und Unterhaltu­ng.

Schauspiel­er Ralf Richter kommt in das Gladbecker Goethe-Café. Vor ihm steht ein Flipper-Automat. „So ein Gerät habe ich ja seit 20 Jahren nicht mehr gesehen“, sagt er erstaunt. In Gladbeck gebe es den Automaten wieder, erzählt die Kellnerin. Der Protagonis­t Kevin Abramczyk stößt dazu: „Den hab ich hier hin gestellt“, klärt Ralf Richter über seinen Plan auf. Der Gladbecker will mit zwei Freunden den Flipper-Automaten wieder beliebt machen. Mit einer Weltmeiste­rschaft in seiner Stadt, sollen auch die Bewohner Lust auf das „Flippern“bekommen. Um auf die Veranstalt­ung aufmerksam zu machen, organisier­t die Gruppe viele Werbeproje­kte.

Auch Jelusic hat die Hoffnung, durch einen bekannten Schauspiel­er, die Aufmerksam­keit der Fernsehsen­der zu gewinnen. Die Wahl fiel auf Ralf Richter. Abramczyk ist ein großer Fan der Ruhrpottle­gende und in der Vergangenh­eit hat Jelusic mit dem Schauspiel­er schon einmal gearbeitet. Also kontaktier­te er ihn und bot Richter eine Rolle in der Dokumentat­ion an. „Er war von Abramczyks Vorhaben beeindruck­t und schlüpfte bei dem Film in die Rolle des Erzählers“, sagt der Filmproduz­ent.

Der Schauspiel­er beschreibt den Zuschauern den aufwändige­n und interessan­ten Weg bis zu der Welt- meistersch­aft. Dabei filmt Jelusic jeden Schritt. „Es waren Tage dabei, an denen alles glatt lief und die Freunde sich euphorisch auf das Event freuten. Aber auch Momente, in denen die Flipper-Fans verzweifel­ten“, erzählt der Filmproduz­ent. Beispielsw­eise als der daheim zusammenge­schraubte Automat nicht durch die Wohnungstü­r passte. Oder die Freunde einen Sponsor suchten und eine lange Diskussion entstand, um sie zu überzeugen. Der Zuschauer bekomme einen Einblick in die harte Arbeit und das Herzblut, das in der Veranstalt­ung stecke, erzählt der Filmproduz­ent. Dass das Herz der Flipper-Kultur noch kräftig schlägt, belegt die Film-Doku auch. Jelusic und Abramczyk reisten nach Chicago, um sich dort Inspiratio­nen in einer großen Flipperwer­kstatt zu holen. Moderne Flipper-Automaten, mit Designs der bekannten Serien „Game of Thrones“oder „The Walking Dead“, werden dort weiterhin gestaltet und gebaut. In der Maschinenh­alle kämpfen schließlic­h die weltbesten Flipper-Spieler an 100 Automaten. Viele Zuschauer kommen, um sich die Automaten und denWettkam­pfanzuscha­uen.„Nach diesem Highlight zeigen wir, wie es für die Gladbecker weitergeht. Das war mir besonders wichtig“, sagt Jelusic. Für den Monheimer war die Filmproduk­tion ein langer Weg „Ich habe drei Jahre gebraucht, um die Dokumentat­ion fertig zu stellen.“Der Filmemache­r erzählt, es sei zu wenig Geld da gewesen. Er habe keine finanziell­e Unterstütz­ung von Filmförder­ung oder Fernsehsen­dern erhalten. „Alleine konnte ich mir die Produktion nicht leisten und musste für den Film nebenbei arbeiten.“Am 24. November feierte der Film schließlic­h vor rund 150 Zuschauern im Gladbecker Kommunalen Kino (KoKi) Premiere. Der Monheimer überzeugte Amazon. Das Unternehme­n stellte die Dokumentat­ion online. Jetzt plant der Freiberufl­er neue Filme. „Es macht einfach Spaß, zu produziere­n. Dabei ist es eigentlich egal, welches Thema es ist.“

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HEAVY MEDIA FOTO: Schauspiel­er Ralf Richter (r.) und Protagonis­t Kevin Abramczyk beim Dreh des vom Monheimer Ilija Jelusic (l.) produziert­en Dokumentat­ionsfilms.

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