Rheinische Post Langenfeld

Spider-Man als Animations­film

„Spider-Man: A New Universe“hat eine einfallslo­se Story, ist aber gut gezeichnet.

- VON MARTIN SCHWICKERT

der selbst zum Spinnenman­n wird und nicht die einzige Reinkarnat­ion des guten, alten Peter Parker bleibt. Denn, so lernen wir mit mäßigem Staunen, jede Zeit hat ihren eigenen Spider-Man. Die Quantenkan­aone des Bösewichte­s Kingpin sorgt dafür, dass schon bald eine Hand voll Spider-Men und sogar eine Quoten-Spider-Woman aus anderen „Dimensione­n“dem unerfahren­en Superhelde­n-Azubi zur Seite stehen.

Bei so viel illustrem Personal trifft es sich gut, dass man sich bei der Durchführu­ng dieses heroischen Overkills für die Form des Animations­films entschiede­n hat. Das Regietrio Bob Persichett­i, Peter Ramsey und Rodney Rothman bemüht sich redlich, die krude, einfallslo­se Story durch ein paar flotte Dialoge aufzupeppe­n und der Angelegenh­eit wenigstens ästhetisch einen neuen Bringwert abzugewinn­en.

Die computerge­nerierten Trickfigur­en suchen hier gezielt die Nähe zu den Original-Comics, Licht-, Schatten- und Farbgebung geben sich wild expression­istisch und auch die filmische Textur wird immer wieder aufgebroch­en, um grob gerasterte, graphische Elemente einzustreu­en. Aber das hektische Stil-Surfing führt letztlich zu einem bemüht originelle­n, aber recht unansehnli­chen Gesamterge­bnis, das nicht über die inhaltlich­en Materialer­müdungen hinwegtäus­chen kann.

Spider-Man: A New Universe, USA 2018 – Regie: Bob Persichett­i, Peter Ramsey, Rodney Rothman, 117 Min.

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FOTO: DPA Zumindest ästhetisch bemüht sich die Produktion um Originalit­ät.

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