Spider-Man als Animationsfilm
„Spider-Man: A New Universe“hat eine einfallslose Story, ist aber gut gezeichnet.
der selbst zum Spinnenmann wird und nicht die einzige Reinkarnation des guten, alten Peter Parker bleibt. Denn, so lernen wir mit mäßigem Staunen, jede Zeit hat ihren eigenen Spider-Man. Die Quantenkanaone des Bösewichtes Kingpin sorgt dafür, dass schon bald eine Hand voll Spider-Men und sogar eine Quoten-Spider-Woman aus anderen „Dimensionen“dem unerfahrenen Superhelden-Azubi zur Seite stehen.
Bei so viel illustrem Personal trifft es sich gut, dass man sich bei der Durchführung dieses heroischen Overkills für die Form des Animationsfilms entschieden hat. Das Regietrio Bob Persichetti, Peter Ramsey und Rodney Rothman bemüht sich redlich, die krude, einfallslose Story durch ein paar flotte Dialoge aufzupeppen und der Angelegenheit wenigstens ästhetisch einen neuen Bringwert abzugewinnen.
Die computergenerierten Trickfiguren suchen hier gezielt die Nähe zu den Original-Comics, Licht-, Schatten- und Farbgebung geben sich wild expressionistisch und auch die filmische Textur wird immer wieder aufgebrochen, um grob gerasterte, graphische Elemente einzustreuen. Aber das hektische Stil-Surfing führt letztlich zu einem bemüht originellen, aber recht unansehnlichen Gesamtergebnis, das nicht über die inhaltlichen Materialermüdungen hinwegtäuschen kann.
Spider-Man: A New Universe, USA 2018 – Regie: Bob Persichetti, Peter Ramsey, Rodney Rothman, 117 Min.