Entwürdigend
Hartz IV
selbst in den Pippi-Büchern von Astrid Lindgren wird noch vom „Negerkönig“gesprochen – war Lindgren deshalb retrospektiv betrachtet eine Rassistin? Der Begriff wurde erst im Zuge unserer linksgerichteten Politik negativ umgedeutet. Ebenso verhält es sich mit den Darstellungen nackter Kinder. Offenbar wird hier Anstößiges gesehen, wo es nicht vorhanden ist. Das perfide Konzept hinter der Attacke von Gerhard Schröder auf den Sozialstaat war doch, die Inanspruchnahme von Sozialleistungen so entwürdigend und erniedrigend wie möglich zu gestalten. Und in der Tat: die Rechnung ging auf: Viele Menschen beantragten Hartz IV aus Scham nicht. Nicht zuletzt deshalb, weil eine große deutsche Boulevardzeitung über Jahre hinweg durch eine raffinierte Berichterstattung für eine systematische Ausgrenzung dieser Menschen sorgte. Wie gründlich man auch hierbei gearbeitet hatte, lässt sich sehr schnell daran festmachen, was heute refelxartig mit dem Begriff „Hartz IV“assoziiert. wird Dass bestimmte Gruppierungen unserer Gesellschaft an dieser „erfolgreichen Ausrichtung unserer Sozialsysteme“partout nichts ändern möchten, ist leicht nachvollziehbar. Es geht aber keineswegs bei der aktuellen Debatte darum, den „Wohlfahrtsstaat“wiederzubeleben, sondern durch die längst überfällige Verschrottung des „Hartz IV“-Stigmas eine Rückbesinnung auf einstige sozialstaatliche Werte einzuleiten! Leserzuschriften