Weihnachtsmann wartet auf Kinder
Bei Kaufhof-Charity-Aktion für Kinder sprangen Eltern als Abholer ein.
LEVERKUSEN Der Nikolaus war mit seinem Rentierschlitten eigens vom Nordpol angereist, der Engel hatte sich das Brautkleid übergestreift. Aber weit und breit waren keine Kinder zu sehen. „Ja wo sind denn die Kinder? Waren die nicht lieb?“, scherzte Weihnachtsmann Holger Krämer verwundert. Eigentlich sollten die Sprösslinge am Mittwochmorgen ihre bestellten Weihnachtsgeschenke in der Galeria Karstadt-Kaufhof aus den Händen der beiden himmlischen Wesen entgegennehmen. Doch erst nach rund 15 Minuten kam ein Kind mit seiner Mutter.
In der Zwischenzeit herrschte gespanntes Warten. Daher wurde vermutet, dass viele der Empfänger wegen eines fehlenden Impfnachweises, der am Eingang vorgelegt werden musste, gar nicht kommen konnten. Ein Problem stellte das allerdings nicht dar. Sollten die Geschenke nicht im Kaufhaus abgeholt werden, so würden sie später durch die Leverkusener Tafel an die Besteller ausgegeben.
Bereits zum 16. Mal sorgte die Galeria in Zusammenarbeit mit der sozialen Organisation und den Kunden
des Hauses für eine schöne Bescherung und erfüllte Wünsche von Bedürftigen. Der Wert der Gaben sollte etwa 15 Euro betragen. Im Vorjahr war die Aktion wegen Corona komplett ausgefallen. Nun wurden 190 Wunschzettel geschrieben, die von 180 Spendern erfüllt wurden. Die restlichen zehn Bitten finanzierte das Unternehmen. Nun, erstmals unter Leitung der neuen Geschäftsführerin Nicole Morawe (43), war die Kulisse besonders liebevoll arrangiert. „Das ist wirklich etwas Besonderes und berührt mein Herz“, betonte Tafel-Vorsitzender Adolf Staffe. „Wir haben diesmal die Wünsche der Kinder in den Vordergrund gestellt“, sagte Morawe. Als
Mutter von drei Kindern zwischen fünf und zehn Jahren, ging es der Chefin des Hauses nicht zuletzt darum, einen Eindruck der deutschen Tradition zu vermitteln.
Renner waren Plüschbären. Die übrigen Wunschzettel reichten von Büchern über Fußbälle bis zu Kleidung und Spielzeug. Esmatullah Mirzad aus Afghanistan, Vater von vier Kindern, hatte für sein Jüngstes eine Magnettafel bestellt. „Wir feiern Weihnachten mit Essen und Spielen“, sagte er. „Die Kinder möchten Weihnachten feiern“, sagte eine türkische Mutter mit drei Kindern von sechs bis zehn Jahren. Beide waren ohne Nachwuchs da, weil die Kinder in der Schule waren.