Für schlechte Zeiten
Der Katastrophenschutz empfiehlt, Vorräte für zehn Tage anzulegen.
DÜSSELDORF 3,5 Kilogramm Kartoffeln, Nudeln und Reis, vier Kilogramm Gemüse, 20 Liter Wasser – beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gibt es eine Checkliste, auf der alles steht, was man für den Katastrophenfall benötigt. „Im Falle einer Katastrophe wie Hochwasser, Stromausfall oder Sturm besteht die Gefahr, dass Lebensmittel nur noch schwer zu bekommen sind“, heißt es im entsprechenden Leitfaden der Behörde: „Sorgen Sie daher für einen ausreichenden Vorrat. Ihr Ziel muss es sein, zehn Tage ohne Einkaufen überstehen zu können.“
Nun hat sich auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) als Lehre aus der Corona-Pandemie und der Flut zu dem Thema geäußert und für den Katastrophenfall zu einem Notvorrat geraten. Eine Hausapotheke, Kerzen, eine Taschenlampe, ein batteriebetriebenes Radio, eine geladene Powerbank für das Handy, Mineralwasser und natürlich ein Lebensmittelvorrat für mehrere Tage seien sicher nicht verkehrt, sagte Reul dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Menschen müssten verstehen, dass Katastrophen „nicht nur irgendwo in der Welt, sondern auch jeden Tag hier bei uns“stattfinden könnten.
Angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante gibt es bereits Experten, die davor warnen, dass Teile der Infrastruktur ausfallen könnten. Die Lebensmittelbranche, die in Deutschland zur sogenannten kritischen Infrastruktur zählt, bereitet sich mit Pandemieplänen auf die befürchtete explosive Ausbreitung der Corona-Variante Omikron vor.
Vorrangig sei dabei die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen, „damit auch die Lebensmittelproduktion aufrechterhalten werden kann“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbands Deutschland, Christoph Minhoff, der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe zwar keine Garantie, dass es nicht stellenweise zu Stockungen im Produktionsablauf kommt, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Quarantäne müssten, „aber wir können versichern, dass wir als Branche alles in unserer Macht stehende tun, um durch präventive betriebliche Maßnahmen der Ausbreitung des Coronavirus und jetzt der Omikron-Variante vorzubeugen“, sagte Minhoff.
Wer Vorräte zu Hause anlegt, wird auch als Prepper (englisch: to prep) bezeichnet, was so viel heißt wie „sich vorbereiten“. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt, pro Person und Tag sollten etwa zwei Liter Wasser vorhanden sein. Auch sollte man mit Angehörigen über Fluchtwege, Treffpunkte und Erreichbarkeiten sprechen. Mehr Infos gibt es unter: