„Wir sind auf Lockdowns vorbereitet“
Herr Zachert, erst Boom, jetzt Omikron. Wie geht es Lanxess in der Pandemie?
ZACHERT Die Chemie ist bislang gut durch die Pandemie gekommen. Bei Lanxess laufen die Werke unter Volllast. Die Preise für Rohstoffe sind wegen der Lieferengpässe stark gestiegen, doch das können wir eins zu eins an unsere Kunden weitergeben.
Woher kommen die Lieferengpässe?
ZACHERT Zum einen hat nach den ersten Corona-Wellen die Nachfrage in allen Industrien und allen Regionen der Welt gleichzeitig wieder angezogen. Zum anderen sind durch die Pandemie erstmals seit Dekaden die weltweiten Lieferketten gebrochen. Wenn die Lieferung aus einer Region wegfällt, können wir sie nicht einfach durch Lieferungen aus anderen Regionen ersetzen.
Wie geht es 2022 weiter?
ZACHERT Eigentlich brummt die Konjunktur, auch die vielen staatlichen Investitionsprogramme entfalten jetzt ihre Wirkung. Die große Unbekannte ist die Corona-Variante Omikron.
Wie bereiten Sie sich vor?
ZACHERT Wir sind auf alle Szenarien vorbereitet, auch auf einen Lockdown. Ziel ist für uns, in jedem Fall die Gesundheit unserer Beschäftigten zu schützen und zugleich die Produktion und unser Geschäft aufrechtzuerhalten. Dann geht es darum, die Kosten unter Kontrolle zu halten und Cash zu sichern, bis die Krise überstanden ist.
Wie arbeitet Lanxess derzeit?
ZACHERT Die Teams in den Werken arbeiten natürlich vor Ort, hier greifen unsere bewährten Schutzkonzepte. Im Lanxess-Tower in Köln sind dagegen wieder 80 Prozent der Mitarbeiter im Homeoffice. Die Impfbereitschaft in der Chemie ist groß, die Mitarbeiter sind wissenschaftlichen Argumenten gegenüber aufgeschlossen. Bei Lanxess sind geschätzte 80 bis 90 Prozent der Mitarbeiter geimpft. Zentral erfassen dürfen wir das ja nicht.
Was halten Sie von einer allgemeinen Impfpflicht?
ZACHERT Intellektuell kann ich eine Impfpflicht nachvollziehen. Die Der Lanxess-Chef warnt vor hohen Strompreisen: Auch in den Werken in NRW drohe langfristig das Aus von Bereichen.