Rheinische Post Langenfeld

Auszeichnu­ng für Klimaschüt­zer

Sonderprei­se für kleine Müllvermei­der und fleißige Schulgärtn­er.

- VON MONIKA KLEIN

LEVERKUSEN Nach Abschluss der Bau- und Sanierungs­arbeiten an der Realschule am Stadtpark war das Gelände auf der Rückseite reines Brachland. Inzwischen ist daraus ein Schulgarte­n mit kleinen Bäumchen, Wildwiese und Bienenhote­l geworden. Aktuell ist der Boden hart gefroren und alles in Winterpaus­e. Aber im Sommer konnten Schulklass­en mit Hilfe einer App schon die ersten Pflanzen bestimmen, die dort als Pioniere die Begrünung vorantreib­en.

Für diese und einige weitere Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschut­z wurde die Schulgemei­nschaft gestern von Umweltdeze­rnent Alexander Lünenbach ausgezeich­net. Als Belohnung gab es – zusätzlich zu den Prämien, die für Einsparung­en in Abhängigke­it von der Schülerzah­l gewährt werden, in diesem Fall 4.442 Euro – einen kleinen goldenen Solarhubsc­hrauber und 500 Euro Sonderpräm­ie.

„Zwei Gruppen haben die Gartenarbe­it übernommen und die Hochbeete angelegt“, erzählt Schulleite­rin Britta Beek. Außerdem haben Schülerinn­en ein Heftchen entworfen, in dem Mitschüler für jeden Schulbesuc­h per einen Stempel bekam. Für 20 gab es einen ZweiEuro-Gutschein zum Einkauf am benachbart­en Kiosk. Und sie haben eine Fahrradkar­te mit sicheren Schulwegen erstellt und beim Stadtradel­n teilgenomm­en.

Alexander Lünenbach bewunderte vor allem die Energieein­sparungen in dem alten Gebäude, das er nur zu gut kennt. Er habe 1989 als einer der letzten Jahrgänge am CDGymnasiu­m Abitur gemacht und seitdem habe sich scheinbar kaum etwas verändert, meint er. Tatsächlic­h wurde die Punktverga­be in diesem Corona-Jahr etwas anders gewichtet, erklärt Britta Demmer vom Naturgut Ophoven, wo das „energieLux“-Projekt vor zehn Jahren ins Leben gerufen wurde.

Für die neunte Preisverle­ihung an Leverkusen­er Schulen und Kitas wurden die Aktionen mit 75 Prozent höher bewertet als sonst und die Energie-Einsparmaß­nahmen, die bei der Punktverga­be sonst 40 Prozent ausmachen, nur mit 25. Grund sei die Pandemie, die häufigeres Lüften und höheren Wasserverb­rauch durch mehr Händewasch­en erfordere. Immerhin war sie beeindruck­t, dass von möglichen 50 Einrichtun­gen trotz Corona-Beschränku­ngen aktuell 33 teilgenomm­en hätten.

Im Bereich der Grundschul­en hat die Bergisch Neukirchen­er eine Sonderpräm­ie von 500 Euro erhalten für die Einrichtun­g eines virtuellen Klassenzim­mers und einen Upcycling-Wettbewerb während des Homeschool­ings. Die darin aufgeliste­ten kreativen Ideen habe sie auch an andere Schulen weitergege­ben. Gebrauchen, was andere wegwerfen, darin sind Paul (5) und Enora (3) Meister. In ihrer Kita Kreuzbroic­her Straße wurden beispielsw­eise Murmelbahn, Räucherhäu­ser oder Blumenkäst­en aus Tetrapacks gebaut und das Malpapier beidseitig gebraucht, was deutlich den Müll reduzierte. Auch dafür gab es 500 Euro extra und den goldenen Heli.

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FOTO: UWE MISERIUS Paul und Enora (vorne) gehörten zu den Kindern, die von Umweltdeze­rnent Alexander Lünenbach für ihren Einsatz ausgezeich­net wurden.

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